3. Sonntag der Osterzeit: Kanonikus em. Burmettler
„Auf Sendung“ geschickt

Die Netze wieder auswerfen – auf Jesu Wort hin: Das gilt für die Kirche, für die Pfarrgemeinden. Bild: Fenster in der 
Kirche von Crikvenica (Kroatien). | Foto: Leopold Schlager
  • Die Netze wieder auswerfen – auf Jesu Wort hin: Das gilt für die Kirche, für die Pfarrgemeinden. Bild: Fenster in der
    Kirche von Crikvenica (Kroatien).
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Der 1. Mai – in diesem Jahr ein Sonntag – hat verschiedene Bedeutungen, sei es traditionell, gesellschaftlich oder religiös. Im ländlichen Raum gibt es das Maibaum-Aufstellen. Offiziell ist dieser Tag ein Staatsfeiertag. Er trägt auch die Bezeichnung „Tag der Arbeit“.

Papst Pius XII. hat den 1. Mai 1955 zum Gedenk­tag des heiligen Josef als Patron der Arbeiter erklärt. Im Monat Mai wird besonders die Gottesmutter Maria verehrt, die um Fürsprache bei Maiandachten und Marienwallfahrten angerufen wird.

Neben diesen gemeinschaftlichen, historischen und gläubigen Feiern erleben wir die bedrückenden Ereignisse des furchtbaren Krieges in der Ukraine. Erschreckende Berichte werden uns vor Augen geführt. Man fragt sich, wie es weitergeht, wie Flüchtlingen helfen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen?

Wer ist in dieser veränderten Situation der Welt ein Hoffnungsschimmer? Wem können wir uns zuwenden, der nicht leere Versprechungen macht?

Für uns Christen ist es Jesus, der Auferstandene. Die österlichen Geschehnisse sind eine hoffnungsvol-
le Botschaft. Wir müssen ihre Aussagekraft persönlich annehmen und als Gemeinschaft der Kirche den Notleidenden mit Liebe ans Herz legen.

Das Evangelium vom 3. Ostersonntag ist ein markanter Bericht, der ermutigend und sinngebend ist. Die Erfahrungen der Apostel und der Jünger Jesu zeigen das. Sie gingen wieder fischen. Die Apostel hatten zwar die Auferstehung Jesu erlebt, aber dann kam der Alltag: Eintönigkeit, innere Kraftlosigkeit, Glaubenszweifel und dazu der Misserfolg beim Fischen. – Auch unser alltägliches Leben kann ähnlich verlaufen.

Dann kommt der Umschwung. Jesus erscheint am Ufer, räumlich entfernt und unerkannt als Auferstandener. Die Fischer lassen sich von ihm ermutigen, nochmals die Netze auszuwerfen, obwohl der Zeitpunkt ungünstig war. Gegen alle Vernunft machten sie es und hatten großen Erfolg.

Das soll auch uns Mut machen, bei Problemen nicht aufzugeben. Die Reaktion des Apostels Johannes ist bemerkenswert. Er erkannte als erster Jesus in seiner neuen Gestalt, weil er den Herrn besonders liebte.
Darum gilt auch für uns: Je mehr wir Jesus lieben, umso mehr werden wir seine Nähe spüren! Liebende haben zueinander immer die stärkste innerste Verbindung. Darum darf der Glaube nicht rein verstandesmäßig sein, sondern soll in Liebe gelebt werden.

Die Netze wieder neu auswerfen gilt auch für die Kirche der Gegenwart, auch für Pfarrgemeinden. Die kirchliche Gemeinschaft muss sich immer wieder erneuern. Die Wege der Glaubensvertiefung und überzeugende Verkündigung des Evangeliums müssen neue Akzente erhalten. Dies soll vor
allem durch Impulse des Heiligen Geistes geschehen.

Als pilgerndes Volk Gottes gemeinsam unterwegs

In diesem Sinn hat Papst Franziskus zum „Synodalen Weg der Kirche“ aufgerufen. Das Wort „Synode“ heißt „Gemeinschaft“. Als pilgerndes Volk Gottes sind wir gemeinsam unterwegs. Er will wissen, was Einzelne und Gruppen in der Kirche bewegt. Diesen Weg bezeichnet Franziskus als „Weg der geistlichen Unterscheidung, die in der Anbetung, im Gebet und im Kontakt mit dem Wort Gottes stattfinden soll“.

Dieser Prozess hat in einzelnen Pfarrgemeinden schon begonnen. Es wurden Fragebögen ausgeteilt und die Ergebnisse an die offizielle Stelle der Diözese übermittelt. Die Bischöfe haben auf drei Themenbereiche hingewiesen, auf Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung:

„Wie gelingt es uns, Gemeinschaft in Unterschiedlichkeit zu leben und Menschen Beheimatung zu bieten? Wie können wir Kirche leben, damit sich viele Menschen beteiligen können? Wie können wir die Hoffnungsbotschaft Jesu Christi heute leben, dass sie als Licht für unsere Welt wahrgenommen wird.“

Das Beispiel des Apostels Petrus im Evangelium soll Ermutigung für Glauben und gelebte Liebe sein. Er drückte seinen Glauben impulsiv aus. Er sprang in den See, um möglichst schnell Jesus zu begegnen. – Scheuen wir uns nicht, „gegen den Strom zu schwimmen“, wenn uns dies näher zu Gott bringt!

Der Auftrag Jesu an Petrus: „Weide meine Lämmer, weide meine Schafe!“ soll uns alle ermutigen, an der Hirtensorge Jesu Anteil zu nehmen in der Kirche, in unserer Gesellschaft, im Blick auf die notleidenden Völker.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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