Pfarrer Sabinus berichtet über "sein" großartiges Schulzentrum
„Mir wurde viel geholfen, auch ich möchte helfen“

Pfarrer Sabinus | Foto: Wolfgang Zarl

Der Pottenbrunner Pfarrer Sabinus Iweadighi weiß, was es bedeutet, arm zu sein: „Der Biafra-Krieg raubte meiner Familie alles.“ Ein Onkel habe damals erkannt, dass Sabinus gut beim Lernen ist und er gab dem Kind ein Stipendium für den Schulbesuch. Später unterstützte ihn auch die Diözese St. Pölten, was ihm ein Studium in Österreich ermöglichte. Das hat er nicht vergessen, darum unterstützt der Seelsorger ausländische Priester, die in Österreich tätig sind. Acht Geistlichen hat er schon geholfen, hier Fuß zu fassen.

Seit 26 Jahren lebt Sabinus hier, 1998 empfing er in Oberndorf durch seinen damaligen nigerianischen Bischof die Priesterweihe. Der Pfarrer von Pottenbrunn sowie Wagram betont: „Mir wurde viel geholfen, auch ich möchte helfen. Das treibt mich an.“

In seinem Heimatdorf Nkumeato in Nigeria baute er „von null auf“ ein Schulzentrum auf, in dem 700 Kinder und Jugendliche unterrichtet werden. Es beinhaltet Kindergarten, Volksschule, Gymnasium und Internat. Auch Arbeitsplätze wurden dadurch in dem 14.000 Einwohner-Ort geschaffen. Das Gelingen dieses Projektes ist möglich, weil Sabinus viele Helfer hat, die das Zentrum unterstützen oder Patenschaften um hundert Euro pro Jahr für Schüler übernehmen. Man müsse den jungen Menschen seiner Heimat eine Pers­pektive geben, so könnten diese an der Entwicklung des Landes mitarbeiten. Sabinus freut sich, dass zu den Absolventen angehende Bauingenieure, Ärzte, Krankenschwestern sowie Ordensleute und Priesterseminaristen zählen.

Jedes Jahr besucht Pfarrer Iweadighi das Missionsprojekt Nkumeato. Dabei begleiten ihn auch oft Freunde oder Mitglieder des Vereins „Hope for Africa“. Die Hilfe aus Österreich ist vielfältig: So ermöglicht z. B. ein Schulprojekt der LFS Tulln umweltfreundlichen Strom für das Bildungszentrum in Nigeria.

Bei der Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich würdigte ihn Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Dr. Iweadighi ist ein Priester mit außergewöhnlicher Wirkungskraft.“ Sabinus dankt jenen, die spenden (IBAN: AT563258500008530016) oder eine Patenschaft übernehmen. Denn der 54-Jährige weiß: Er konnte helfen, weil ihm andere halfen. „Es ist ganz wichtig, dass wir auf die Menschen in Afrika nicht vergessen. Das ist mir ein wirklich großes Anliegen“, betont der engagierte Priester.

„Mein Hobby“ ist eine Reihe von Kirche bunt, in der außergewöhnliche Talente und interessante Hobbys von kirchlichen Persönlichkeiten vorgestellt werden.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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