Nachbau von jener in Betlehem
Geburtsgrotte Jesu in Schönbühel entdecken
Im Jahr 1666 ließ Graf Starhemberg einige wichtige christliche Stätten in Schönbühel an der Donau nachbilden: die Grab-Christi-Kapelle, den Kalvarienberg und die Geburtskirche in Betlehem.
Von einem Franziskanerpater erfuhr Starhemberg eine genaue Beschreibung der Länge, Höhe, Breite und Lage aller sich in Betlehem befindlichen Grotten und Kapellen. Die geologischen Verhältnisse von Schönbühel erforderten aber einige kleine Abweichungen vom Original. Ursprünglich kamen die Pilger wohl von der Donau her in das ehemalige Kloster. Von dort führen 54 steinerne Stufen bis zum Vorraum der Betlehemkirche. Dieser Vorraum ist außen mit Fresken geschmückt. Er zeigt die Engel, die das „Ehre sei Gott in der Höhe“ singen. Unten sieht man die Stadt Betlehem und die Hirten auf dem Felde. Im Inneren des Vorraumes sind Fresken von „Maria Verkündigung“ und vom „Magnifikat“. Die messianischen Propheten weisen auf das Kommen des Erlösers hin.
Drei tiefe und hohe Stufen, die es ermöglichen niederzuknien, führen in die Geburtsgrotte. Man hat sich früher dem Geheimnis der Menschwerdung Gottes auf Knien genähert. Das barocke Tonnengewölbe ist mit Streublumen bemalt, die Altarnische mit einem Fresko „Anbetung der Hirten“. Auf dem Rundbogen über dem Altar steht die Inschrift „Hier wurde von der Jungfrau Maria Jesus Christus, unser Herr, geboren.“ Unter dem Altar liegt ein goldener Stern mit einem marmornen Kissen, auf das die gleiche Inschrift gemeißelt wurde. Über zwei Stufen steigt man zum Dreikönigsaltar hinunter, ihm gegenüber befindet sich die Muschelgrotte mit der Krippe. Die leere Nische im Norden der Grotte deutet die Stelle an, wo in Betlehem der Sternenbrunnen zu finden ist.
Zur Betreuung dieser Kapellen und zur Pfarrseelsorge berief Graf Starhemberg die Serviten nach Schönbühel und ließ ein Kloster errichten. 1980 verließen die Serviten aus Personalmangel das Kloster, das an die Grundherren zurück fiel. Kirche und Räume der Pfarre wurden der Diözese St. Pölten zur Verfügung gestellt.
Krippenandachten im Kloster Schönbühel finden mit 2 G-Regel am 25. und 26. Dezember sowie 1., 2., 6., 7., 8. und 9. Jänner statt, jeweils um 14 Uhr, mit anschließender Führung. Kaffee und Kuchen im Refektorium mit Voranmeldung unter Tel. 0650/4080958.
„Kapellen – Marterl – Kreuze“ ist eine Kirche bunt-Reihe, in der Geschichten von Kleindenkmälern vorgestellt werden.
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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