Marterl in der Pfarre St. Pölten-St. Johannes Kapistran
Erinnerung an Pfarrer Floh
„Durch seine Herkunft aus dem Waldviertel spürte Pfarrer Floh eine Verbindung zu den vielen verschiedenen Marterln aus seiner Heimat. Das war auch der Grund, warum wir uns für das Projekt anlässlich seiner Pensionierung entschieden haben“, erzählt Maria Putz, die frühere langjährige Pastoralassistentin der Pfarrgemeinde St. Pölten Kapistran. 2005 hat die im Süden von St. Pölten gelegene Pfarre dem langjährigen und allseits beliebten Pfarrer Anton Floh ein kleines „Denkmal“ in der Nähe der Traisen errichtet. Ein Schremser Steinmetz hatte das Kleindenkmal aus Granit angefertigt, in der Mitte befindet sich ein selbstgestaltetes Bild von Pfarrer Floh.
Der Geistliche und Künstler war von 1972 bis 2005 Pfarrer der Gemeinde und hat diese mit viel Freude und Engagement geleitet. Er stammte aus einer Großfamilie mit 16 Kindern, in der er von klein auf eine Beziehung zu Gott aufbaute. Floh maturierte im Stiftsgymnasium Schlierbach und besuchte das Priesterseminar St. Pölten. Seine große Leidenschaft galt dem Malen. Der Geistliche schuf viele beeindruckende Werke, so interpretierte er künstlerisch den „Sonnengesang“ des heiligen Franziskus. Dieses Werk schmückt heute den Kirchenraum der Pfarre St. Pölten-St. Johannes Kapistran, die heuer ihr 50-jähriges Bestehen feiert.
Ein Text über Maria, den Jean-Paul Sartre in der Gefangenschaft geschrieben hatte, beeindruckte Pfarrer Floh sehr. Er verarbeitete den Text im Bild im Marterl. Wie sein Vater hatte auch Anton Floh eine starke Marienbeziehung. Im Oktober 2012 verstarb er im 78. Lebensjahr und im 51. Jahr seines Priestertums.
Heute stehen neben dem Marterl vier Bänke und zwei Birken, die zum Verweilen, zum Plaudern und zum Gebet einladen. Die Pfarrgemeinde feiert im Marienmonat Mai Andachten an dieser Stelle.
„Kapellen – Marterl – Kreuze“ ist eine Kirche bunt-Reihe, in der Geschichten von Kleindenkmälern vorgestellt werden.
Autor:Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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