Kommentar von Chefredakteurin Sonja Planitzer
Wir klopfen an Ihr Herz
Liebe Leserin, lieber Leser!
Sie halten eine „Kirche bunt“-Ausgabe in den Händen, die ausnahmsweise einen Erlagschein enthält. Sie wissen, dass unsere Kirchenzeitung eigentlich frei von
Erlagscheinen und Werbungen ist, aber in diesem besonderen Jahr, in dem die Caritas der Diözese St. Pölten auch ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum feiert, haben wir gerne eine Ausnahme gemacht. Denn eine Haussammlung wollte man den rund 4.000 ehrenamtlichen Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern in diesem Jahr, in dem das Coronavirus unsere Gesundheit bedroht, nicht zumuten – und vor allem auch nicht den Spenderinnen und Spendern. Zu groß ist die Sorge, dass sich dabei doch jemand mit dem Virus anstecken und erkranken könnte.
So findet die Haussammlung heuer auch über „Kirche bunt“ statt. Wir klopfen mit dieser Beilage nicht an Ihre Tür, sondern an Ihr Herz und bitten Sie, die Caritas auch heuer mit Ihrer Spende zu unterstützen. Das Geld kommt Menschen in Not in Niederösterreich zugute. Davon gibt es leider genug – und die Coronakrise sorgt dafür, dass diese Not größer geworden ist und wohl noch weiter zunehmen wird – wie Caritasdirektor Hannes Ziselsberger im Doppelinterview mit Bischof Alois Schwarz sagt. Das Interview finden Sie auf den Seiten 12 und 13.
Die Armut ist in unserem Land häufig nicht sichtbar, denn Armut wird oft genug versteckt. Die Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben da ganz andere Einblicke. „Wir sehen, dass Kinder im Sommer mit warmen Winterkleidern angezogen werden, weil nichts anderes da ist, das passen würde“, berichtet etwa Mag. Judith Baumgartner, die in der Caritas das Angebot Familienhilfe PLus leitet. Andere Menschen wieder, wie Jakob Trauner aus Krems, sind froh, dass sie in den Sozialmärkten Waren zu äußerst günstigen Preisen einkaufen und sich auch einmal ein Stück Butter leisten können. Und wieder andere, die nicht wissen, wie sie die Miete oder die Heizkosten zahlen sollen, sind dankbar, dass die Caritas in schweren Zeiten „aushilft“. Lesen Sie einen Bericht über das, was die Spenden zu leisten imstande sind, auf Seite 14.
Bischof Alois Schwarz hat, wie er im Interview meint, den Traum, dass die Menschen heuer mindestens genauso viel spenden wie in den Jahren davor. Es ist menschlich, wenn wir berührt sind, wenn wir Leid im Fernsehen sehen oder darüber in der Zeitung lesen. Der Bischof: „Aber jetzt geht es um eure Hilfe. Mitgefühl braucht das Tätigwerden, damit wirklich geholfen werden kann. Nur so wird Mitgefühl zur Nächstenliebe.“ s.planitzer@kirchebunt.at
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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