Ingrid Leithner
Mit Schwung und Herz im Dienste der Nächstenliebe
Ingrid Leithner aus Rappottenstein kann viele Anekdoten erzählen von ihrer bereits über jahrzehntelange Zeit als Caritas-Haussammlerin. „Einmal weigerten sich wohlhabende Eltern zu spenden, da sprang die 13-jährige Tochter mit ihrem Taschengeld ein“, erinnert sich Frau Leithner. Aber um das gesammelte Geld geht es der Rappottensteinerin eigentlich nicht – wenngleich sie die Sammelliste erst abgibt, wenn sie bei sämtlichen Haushalten ihres „Grätzls“ war. Ihr sind die Gespräche und Begegnungen wichtig. Sie nimmt sich viel Zeit dafür und manchmal schütten ihr Menschen – auch welche, die aus der Kirche ausgetreten sind – ihr Herz aus. Gerne nimmt sie weiters den Besuchsdienst wahr, um mit kranken und älteren Menschen zu sprechen.
Gemeinsam mit Pastoralassistentin Sabine Latzenhofer hat sie zuletzt die Caritas-Haussammlung völlig neu aufgestellt: Die Gebiete wurden verkleinert, der Sammlerkreis erweitert. Das Ergebnis wurde somit in der Pfarre verdoppelt, berichtet Ursula Neubauer von der Waldviertler PfarrCaritas.
Als engagierte ehrenamtliche Mitarbeiterin der PfarrCaritas ermöglicht Frau Leithner viele Kontakte. In Gedanken hat sie schon ein weiteres Projekt, sie möchte den Pfarrgarten öffnen – für Spiele und Begegnungen bei Kaffee und Kuchen. Umgesetzt hat die Lektorin und Mitarbeiterin der Pfarrbücherei weiters zwei „Tratschbankerl“. Jenes im Wald bei der Dungler-Kapelle, die sie seit 20 Jahren umsichtig betreut, sei besonders gut frequentiert. Dort können sich Menschen treffen, reden, ihre Sorgen und Anliegen in einem Buch aufschreiben und Weihwasserflaschen mitnehmen. Über 1.400 hat sie in den letzten Jahren liebevoll gestaltet und verteilt.
Menschen in Not sind ihr ein Anliegen: Daher unterstützt sie die Caritas-Aktion, überschüssiges Gemüse, andere Nahrungsmittel oder Hygieneartgikel in die Kirche zu bringen, diese Waren werden dann in den Sozialmarkt (soma) in Zwettl gebracht. Warum engagiert sich die 62-Jährige mit so viel Schwung und Freude? „Ich bin gerne unter den Menschen und möchte die Zeit meiner Pension sinnvoll nutzen.“ Und es gebe so vieles, um dankbar zu sein und Zufriedenheit zu zeigen. Um diese Dankbarkeit und Lebensfreude weiterzugeben, half sie mit, die Aktion „Hoffnungskerzen“ in die Tat umzusezten: Hunderte PfarrCaritas-Kerzen wurden in Rappottenstein gestaltet und mit einem Gebet verteilt. Das soll andere aufrichten.
„Sie l(i)eben Kirche“ ist eine Reihe, in der verdienstvolle Gläubige vorgestellt werden. Gerne können Sie „Kirche bunt“ dafür Personen aus den Pfarren vorschlagen!
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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