Worte von Diözesanbischof Alois Schwarz

„Die Kraft des Miteinanders“

Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz richtet sich in seinen Worten nach der Unwetterkatastrophe an die Menschen in der Diözese und in ganz Niederösterreich.

Liebe Schwestern und Brüder!

In den vergangenen Tagen wurden wir in Österreich von schweren Unwettern heimgesucht, die viele Menschen in Not gebracht haben. Überschwemmungen, Murenabgänge und Sturmschäden haben zahlreiche Häuser, Straßen und landwirtschaftliche Flächen zerstört. Familien mussten evakuiert werden, Existenzen wurden bedroht. In diesen Tagen der Bedrängnis spüren wir besonders stark die Verletzlichkeit unseres Lebens und zugleich die Zerbrechlichkeit unserer Umwelt.

Doch inmitten dieser Herausforderungen hat sich etwas gezeigt, das mir Hoffnung und Zuversicht schenkt: die unermüdliche Hilfsbereitschaft und Solidarität der Menschen. Unzählige Einsatzkräfte – von der Feuerwehr über das Rote Kreuz bis hin zu freiwilligen Helfern – haben sofort gehandelt und sich für ihre Mitmenschen eingesetzt. Diese Männer und Frauen haben nicht nur ihre Zeit und Kraft zur Verfügung gestellt, sondern auch ihr Herz. In den Stunden der Gefahr haben sie geholfen, Leben zu retten, Eigentum zu sichern und den Menschen beizustehen, die alles verloren zu haben scheinen.

Dafür möchte ich von Herzen danken. Eure Einsatzbereitschaft ist ein lebendiges Zeugnis der christlichen Nächstenliebe und des solidarischen Zusammenhalts, der unsere Gemeinschaft stark macht. Auch die vielen Privatpersonen, die ohne zu zögern angepackt haben, um Nachbarn zu helfen, dürfen nicht unerwähnt bleiben. Sie alle verkörpern den Geist Jesu, der uns aufruft, füreinander da zu sein – besonders in schwierigen Zeiten. Eure Hilfe zeigt, dass wahre Größe nicht in materiellen Gütern liegt, sondern im Dienst am Nächsten.
Ein besonderer Dank gilt auch der Caritas, die sich einmal mehr als Stütze für diejenigen erwiesen hat, die am meisten unter den Folgen der Unwetter leiden. Durch ihre rasche und tatkräftige Unterstützung hat sie bewiesen, dass christliche Barmherzigkeit nicht nur in Worten, sondern vor allem in Taten besteht. Die Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie die vielen Freiwilligen helfen nicht nur mit Sachspenden und organisatorischer Unterstützung, sondern auch mit Trost und Beistand.

Eure Einsatzbereitschaft ist ein Zeugnis der christlichen Nächstenliebe und des solidarischen Zusammenhalts, der unsere Gemeinschaft stark macht.

Ich möchte uns alle ermutigen, auch weiterhin diese Nächstenliebe zu leben. Wir können diese schwierige Situation nur gemeinsam bewältigen. Jeder von uns kann einen Beitrag leisten, sei es durch Spenden, Gebete oder praktische Hilfe. Lasst uns einander im Gebet tragen und denjenigen, die von den Unwettern besonders betroffen sind, Mut zusprechen.

Wir wissen, dass Gott auch in den dunkelsten Stunden bei uns ist und uns nicht verlässt. Unsere Aufgabe ist es, dieser göttlichen Liebe Raum zu geben, indem wir einander stützen und helfen.
In tiefem Dank und in Verbundenheit mit all jenen, die in diesen Tagen großes Leid erfahren haben, segne ich euch im Namen Gottes und ermutige euch, weiterhin das Licht der Hoffnung in die Welt zu tragen.

Bischof Alois Schwarz