Von Senioren - für Senioren: Eva Lasslesberger
Den Tag mit einem Lächeln beginnen
Puh, das war knapp! Vor ein paar Tagen wäre ich an einer Engstelle in der Stadt fast mit einer anderen Radfahrerin zusammengestoßen. Wir sind dann doch unfallfrei aneinander vorbeigekommen, es gab auch keine Schuldzuweisungen oder böse Blicke. Ich habe die junge Frau entschuldigend angelächelt, und sie hat dieses Lächeln sofort freundlich erwidert.
Ein Lächeln kann viel bewirken, es kann schwierige Situationen entschärfen und eine Art freundliche Verbindung zwischen Menschen herstellen. Damit wir es auch immer parat haben, gilt es, unser Lächeln zu üben.
Ja, Sie haben richtig gehört! Wer mindestens eine Minute lang lächelt, wird bemerken, dass sich ein gewisses Wohlgefühl in ihr bzw. ihm ausbreitet. Es spricht also absolut nichts dagegen, den Tag mit einem Lächeln zu beginnen.
Derzeit haben wir aber wirklich nichts zu lächeln oder gar zu lachen, werden Sie einwenden. Da tobt der Ukrainekrieg und führt zu steigenden Preisen, da macht sich der Klimawandel durch Stürme, Überschwemmungen und Trockenheit immer stärker bemerkbar. Gerade uns Seniorinnen und Senioren quält die Unsicherheit, in welcher Welt unsere Kinder und Enkelkinder leben werden und zeichnet bei vielen von uns Kummerfalten statt Lachfalten ins Gesicht.
Wir haben es nicht in der Hand, als Einzelpersonen das Weltgeschehen zu beeinflussen. Aber wir haben großen Einfluss darauf, wie wir mit uns selbst und mit unseren Mitmenschen umgehen. Wir können unseren Blick darauf richten, was uns täglich an Gutem und Schönem begegnet.
Es sind diese besonderen Momente, der Strahl der Morgensonne, der Regenbogen, das Lachen eines Kindes, eine unerwartete Begegnung oder der Zauber eines guten Gesprächs. Für diese Geschenke, die uns das Leben immer wieder und oft ganz unerwartet macht, können wir dankbar sein und aus ihnen Lebensfreude schöpfen.
Wenn wir den Tag beginnen mit der Bereitschaft, über die großen und kleinen Wunder des Lebens zu staunen, dann wird die Vorfreude darauf ganz von selbst ein Lächeln in unser Gesicht zaubern. Vergessen wir nicht, dieses Lächeln dann auch weiterzuschenken.
Von Mag. Eva Lasslesberger ist Vorsitzende-Stellvertreterin der Seniorenpastoral der Diözese St. Pölten
Der Beitrag erscheint im Rahmen einer monatlichen Serie von Kirche bunt in Zusammenarbeit mit der Seniorenpastoral der Diözese St. Pölten.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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