Toller Einsatz des Organisten aus Lassing

500 Messen begleitet Fritz Buder jährlich in sechs Pfarren

„Sonntags muss ich aus zeitlichen Gründen das Auto nehmen, denn da habe ich meist drei Gottesdienste auf der Orgel zu spielen“, erzählt Fritz Buder. „Aber sonst fahre ich meist mit dem Rad zu den Messen“ – 55.000 Kilometer hat er in den letzten fünf Jahren erradelt, also 11.000 pro Jahr. Manche Kirchen liegen 20 oder mehr Kilometer entfernt. Im Vorjahr spielte er unglaubliche 500 Messen in sechs Pfarren: Vier davon sind in der Steiermark (Seelsorgeraum Eisenwurzen), zwei in der Diözese St. Pölten – Göstling und Mendling zu Lassing, wo der 70-Jährige lebt. Jeden Einsatz hat Herr Buder dokumentiert. Die Priester, etwa der steirische P. Engelbert Hofer, vertrauen ihm und lassen ihm meist freie Hand bei der Liedauswahl.

Bis zu dreimal täglich rückt er an Wochentagen aus, um Frühmessen, Begräbnisse und Abendgottesdienste zu begleiten. Seine Frau Auguste unterstützt ihn dabei: „Nie hat sie darüber geklagt, immer war ihr Wohlwollen dabei, sonst geht das nicht.“ Der Mendlingtaler spielt übrigens ehrenamtlich!

Die Kirchenmusik ist für Herrn Buder ein „Genuss“, ein Hobby, bei dem er sich entspannen kann. Denn sein Beruf war immer anstrengend: als Landwirt und als Holzarbeiter. Die Arbeiten im Wald sind gefährlich, er zeigt sich dankbar, dass er nie einen schweren Arbeitsunfall und oft Glück hatte. Seit zehn Jahren ist er in Pension, aber viel Arbeit ist geblieben. Er macht das Orgelspiel natürlich nicht nur zur Entspannung, sondern „zur Ehre Gottes“. Akribisch bereitet er sich auf jeden Einsatz vor: Er studiert das Tagesevangelium und die Schriftlesungen und anhand dieser werden die Lieder ausgesucht. Das neue Gotteslob begeistert ihn: „Jedes Lied kenne ich und ich singe auch mit, damit die Gläubigen besser folgen können.“

Seine Lieblingskomponisten sind J. S. Bach, Franz Schubert und Joseph Haydn. Gerne spielt und singt er das Te Deum und „Jesus, meine Freude“. Mehrmals jährlich hilft der Kirchenmusiker auch bei evangelischen Gottesdiensten als Orgelspieler aus.

Als sei das alles nicht genug, leitet er seit Jahren noch zwei Kirchenchöre: jenen in der Pfarre Wildalpen sowie in Göstling. Beigebracht hat er sich das Orgelspiel selbst, „der liebe Gott hat mir das Talent dafür geschenkt.“

„Sie l(i)eben Kirche“ ist eine Reihe, in der verdienstvolle Gläubige vorgestellt werden. Gerne können Sie „Kirche bunt“ dafür Personen aus den Pfarren vorschlagen!