Dommusik St. Pölten
Otto Kargl verabschiedet sich als Domkapellmeister

Domkapellmeister Otto Kargl | Foto: Daniela Matejschek

30 Jahre war Otto Kargl herausragender Domkapellmeister in St. Pölten. Zu Mariä Himmelfahrt wird er zum letzten Mal in dieser Funktion im Hochamt die Dommusik leiten.

Fast genau 30 Jahre lang leitete Otto Kargl die Dommusik St. Pölten, initiierte das Musikfes­tival „Musica Sacra“ und sorgte mit seinen Konzerten weit über die Grenzen Niederösterreichs hinaus für Applaus und Anerkennung. Nun geht Domkapellmeister Otto Kargl in den wohlverdienten Ruhestand. Musikalisch leise wird es um den gebürtigen Steirer dennoch nicht. Wie er in einem Interview auf der Webseite der Dommusik verrät, werde er in Zukunft „nur mehr Musik machen“: „Als Musiker geht man nie in Pension“, so Kargl.

Musikalischer Abschied

Musikalisch Abschied von seiner Funktion nimmt Otto Kargl im Hochamt am Mariä Himmelfahrtstag (Beginn: 9.30 Uhr) im St. Pöltner Dom mit dem Domchor, dem Jugendensemble & Domorchester. Aufgeführt wird dabei die Kleine Orgelsolomesse von Joseph Haydn. Eine symbolträchtige Entscheidung, denn genau mit diesem Werk hat Otto Kargl vor 30 Jahren zu Mariä Empfängnis 1992 als Domkapellmeis­ter sein Wirken begonnen. „Mit dieser Messe schließt sich einfach mein musikalischer Tätigkeitsbereich als Domkapellmeister. Sie steht stellvertretend für alle kleinen wie großen Kostbarkeiten, die das mehr als 1000-jährige Repertoire der Musica Sacra zu bieten hat. Solange dieses Repertoire nicht verloren geht, geht auch die Kirche nicht verloren“, sagt Kargl im Interview.
Otto Kargl war unter den Musikerinnen und Musikern für seine strikte Probenarbeit bekannt, aber auch dafür, dass er in den Proben die liturgische Bedeutung der einzelnen Passagen regelmäßig tiefgehend und spannend erläuterte, auch was Aussagen z. B. von Zeitgenossen betrifft oder was von den Komponisten zu den jeweiligen Stellen überliefert ist. Otto Kargl sagte darauf angesprochen im Interview: „Der genaue Blick auf Text und Musik einer Messe, Motette, Kantate oder Oratorium führt nicht nur zu besserem musikalischem, sondern auch zu tieferem theologischem Verständnis der Bibeltexte.“

Pastorale Dimension der Kirchenmusik

Die pastorale Dimension einer gut geführten Kirchenmusik zeige sich auch im Hinblick auf die Jugend, betonte Kargl. Viele junge Menschen seien in den vergangenen Jahren in der Dommusik „sozialisiert“ worden und wurden in den vielen Proben mit Musik und starken Bibeltexten konfrontiert. Kargl: „Sie haben so Zugang zu Kirche, Liturgie und ihren Texten gefunden.“

Als Nachfolger von Otto Kargl wird mit 1. September Valentin Kunert als neuer Domkapellmeister sein Amt antreten. Er wird künftig auch Gregorianik und Chorleitung am Konservatorium unterrichten. Kunert studierte Dirigieren und Kirchenmusik in Köln, Detmold und Stockholm und war zuletzt Bezirks- und Domkantor am Dom zu Wetzlar.

Das Interview mit Otto Kargl: https://dommusik.com/startseite/news/interview-mit-otto-kargl.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ