Filmdoku über Bischof Memelauer
„Das Land, der Bischof und das Böse“
Die Aufnahmearbeiten für die Filmdokumentation über Bischof Michael Memelauer gehen in den Endspurt. Noch im Herbst soll der Film in den Kinos laufen.
Nach dem coronabedingten Pause konnten die Dreharbeiten zur Filmdokumentation über das Leben von Bischof Michael Memelauer (1874-1961), der als einziger Bischof Österreichs in der Silvesterpredigt 1941 vor dem Euthanasieprogramm der Nazis gewarnt hatte, fortgesetzt werden. Regisseurin Anita Lackenberger zeigte sich von den Arbeiten begeistert: „Es ist alles derart erfreulich, wir haben so viel Unterstützung von allen Seiten erfahren.“ Die Dreharbeiten seien von großem Interesse und Solidarität aller Beteiligten – von Bischof Alois Schwarz angefangen über die Schulschwestern und Offizial Reinhard Knittl bis hin zu den Laiendarstellern – geprägt gewesen.Gefilmt wurde dieses Mal u. a. die Bischofsweihe Memelauers im Jahr 1927 und die Feier zu seinem 20-jährigen Bischofsjubiläum. In anderen Szenen wurde dargestellt, wie er eine ausgebombte Familie in seinen Privaträumen unterbrachte oder wie er mit seinen Sekretären Franz König, dem späteren Kardinal, und Franz Willinger, dem späteren Herausgeber von „Kirche bunt“ und der NÖN, aufgrund der Personenstandsmeldungen durch die Nazis erkennt, dass behinderte Menschen, die aus der Diözese abtransportiert wurden, einem Euthanasieprogramm zum Opfer gefallen waren. Aufnahmeorte waren neben dem Dom in St. Pölten auch die bischöfliche Sommerresidenz in Ochsenburg und Pummersdorf.
Im September werden die letzten Aufnahmen gemacht, u. a. im ehemaligen Priesterseminar in St. Pölten, aber auch in den Gemeinden Krems, Gmünd, Zwettl oder Haag. Der Film soll aller Voraussicht nach im Herbst in die Kinos kommen und kann dann auch für Vorführungen z. B. in den Pfarren ausgeliehen werden.
Autor:Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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