Kunst vor Ort
Bildgeschichten aus dem Mittelalter

Der Andreas-Altar wurde um 1480 geschaffen. Er ist ab 2024 wieder im Museum am Dom zu besichtigen. | Foto: Museum am Dom - St. Pölten
  • Der Andreas-Altar wurde um 1480 geschaffen. Er ist ab 2024 wieder im Museum am Dom zu besichtigen.
  • Foto: Museum am Dom - St. Pölten
  • hochgeladen von Patricia Harant-Schagerl

Da der durchschnittliche Kirchenbesucher im Mittelalter nicht lesen konnte, mussten biblische Geschichten und Glaubensinhalte mit Hilfe von Bildern vermittelt werden. Die geschlossenen Flügel des Andreas-Altars (Foto oben), der sich im Besitz des St. Pöltner „Museums am Dom” befindet, zeigen das auf interessante Art und Weise: Außen, auf den Standflügeln, sind vier Szenen aus dem Leben Marias zu sehen, auf den beweglichen Flügeln innen veranschaulichen vier Bilder das Leben nach dem Tod.
„Die Angst vor Hölle und Fegefeuer bestimmte den Alltag der Menschen im Mittelalter”, erklärt Manuela Rechberger vom „Museum am Dom”. Man sei bestrebt gewesen, die Wartezeit im Fegefeuer durch Mess-Stiftungen und gute Werke zu verkürzen. Beides veranschaulicht der Andreas-Altar: Von der Hostie sowie der Almosenspende im oberen Bild gehen rote Linien (als Blutsstrahlen zu lesen) nach unten ins Fegefeuer. Dies symbolisiert die Erlösung der armen Seelen.
Der spätgotische Andreas-Altar befand sich ursprünglich in der Andreaskapelle am ehemaligen Friedhof auf dem heutigen St. Pöltner Domplatz. Die Kapelle wurde 1786 abgetragen. Der Altar ist wieder ab 2024 im „Museum am Dom“ zu sehen.

Autor:

Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ