Interessierte Burschen können sich gerne melden
Altenburger Sängerknaben stimmen sich auf neue Zeiten ein

Die Situation war nicht leicht: Die Corona-Pandemie hat bei den Sängerknaben von Stift Altenburg vieles unmöglich gemacht. Proben waren kaum oder nur im kleinen Kreis möglich, Veranstaltungen und Konzerte mussten abgesetzt werden, „wir wurden kaum noch wahrgenommen“, berichten die pädagogische Begleiterin Manuela Hunger und Chorleiter Martin Wadsack. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen sank, so sei es absehbar gewesen, dass man ein neues Konzept entwickeln musste.

Man ging weg von der intensiven Lern- und Nachmittagsbetreuung und vom Internat, hin zum Angebot der attraktiven Freizeitgestaltung. „Jeden Freitag gibt es einen Gemeinschaftsnachmittag mit Spiel, Spaß und Chorproben. Derzeit bauen wir ein Baumhaus“, erzählen Wadsack und Hunger. Die jungen Sänger seien sehr motiviert und alles wurde für sie jetzt flexibler. Dazu kommt während der Woche Einzelunterricht. Außerdem werden spezielle Intensiv-Wochen in den Ferien angeboten, die als sehr produktiv gelten.

Jetzt können die Schüler auch anderen außerschulischen Hobbys nachgehen, früher war ihnen das aufgrund des intensiven Programms kaum möglich.

Gestaltung der Gottesdienste

Hauptaufgabe ist noch immer die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten im Benediktinerstift. Vor der Pandemie gab es zwei monatliche Messen mit den Schülern und viele weitere Konzerte, jetzt treten sie durchschnittlich einmal monatlich auf. Aber es ist schon wieder viel geplant. Hoffentlich können sie auch wieder Auslandsreisen absolvieren. Gerne blickt man auf Auftritte in Uganda, Japan oder Israel zurück.

Dankbar zeigen sich Hunger und Wadsack, dass diese altehrwürdige Institution der Sängerknaben viel Unterstützung durch Abt Thomas Renner erfährt, dem Kultur und Jugend wichtige Anliegen seien. Das Stift stellt
u. a. einen großen Gebäudeteil zur Verfügung, in dem die Schüler nach Herzenslust Tischtennis, Airhockey oder Billard spielen können. Finanzielle Hilfe kommt auch von der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich und vom Verein der Freunde der Altenburger Sängerknaben sowie von weiteren Sponsoren.

Singen kann man lernen

„Singen kann man lernen“, betont Wadsack, der auch Stiftskapellmeister ist. Meistens sind die Jugendlichen nach drei Monaten Ausbildung fit für Auftritte. Den Ausbildnern ist nicht nur das Gesangliche wichtig: Junge Menschen könnten bei den Altenburger Sängerknaben auch die Kirche gut kennenlernen, das sei eine pastorale Chance.

Der Chor der Altenburger Sängerknaben, der zumindest bis ins 19. Jahrhundert existiert hatte, wurde 1961 durch den damaligen Abt der Benediktinerabtei Altenburg, Maurus Knappek, wiedergründet. Früher gab es mehrere Sängerknaben-Chöre im Diözesangebiet, etwa in Zwettl. In Österreichs Stiften gibt es Sängerknaben-Chöre heute noch in Wilten und St. Florian.

Tipp: Sommercamp im August

Interessenten können sich jederzeit ab der 3. Schulstufe zu einem Schnuppertag melden. Traditionell kommen die Chor-Angehörigen aus dem Bezirk Horn, aber auch aus den nahen Bezirken Zwettl und Krems. Die Zusammensetzung gilt als bunt und steht allen Schichten offen. Oft werden Schüler von Angehörigen über die Einrichtung informiert, die ebenfalls bei den Sängerknaben waren.

Manuela Hunger und Martin Wadsack laden auch speziell zum Sommercamp der Altenburger Sängerknaben ein, das vom 21. bis 25. August stattfindet und unter dem Motto „Musik durch Wald und über Wiesen“ steht. Infos: Tel. 0664/80114434, E-Mail: saengerknaben@stift-altenburg.at, www.altenburger-saengerknaben.at. W. Zarl

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ