Traismauer
500 Jahr-Jubiläum einer besonderen Glocke
Im Jahre 1523 goss Laszlo Raczko (Ladislaus Ratzko, †1526) in Wien die größte und älteste Glocke der Pfarre Traismauer, die „Elferin“ (Durchmesser 1,21 Meter, 1000 Kilo schwer). Auf der Glocke findet man Christus am Kreuz, das Bild des Kirchenpatrons St. Rupert und die in gotischen Majuskeln gegossenen Worte Christi aus Matthäus 15,7 ff.
Raczko gilt als einer der besten Glockengießer der Gotik. Seine Glocken zeichnen sich durch die saubere Gußführung, den schönen Klang, die qualitätsvollen Heiligenbilder und durch die gotischen Majuskeln aus. Außer der „Elferin“ sind noch einige Glocken aus der Werkstatt des Raczko erhalten. Es sind dies eine Glocke in Opponitz aus 1507, Pöbring (1509), St. Peter/Au (1517), je eine Glocke in Neuhofen an der Ybbs und St. Bernhard aus dem Jahre 1518. Nur eine Glocke, und zwar die „Elferin“ in Weißenkirchen in der Wachau, ist mit „Lassla Raczko“ signiert. Die Glocke in Traismauer überstand den Ersten Weltkrieg, als alle weiteren Traismaurer Glocken für Kriegszwecke abgeliefert werden mussten; sie musste auch im Zweiten Weltkrieg Traismauer nicht verlassen. Auf dem Turm der Pfarrkirche von Traismauer hängen drei weitere Glocken aus dem Jahre 1979.
Und warum heißt nun die 500-jährige Glocke „Elferin“? Da früher auch die Frauen auf den Feldern, Wiesen und Weingärten arbeiten mussten, war der Klang der Elferin um 11 Uhr das Zeichen, heimzugehen und das Essen vorzubereiten.
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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