Passionsspiele Dorfstetten
Wunderbares Zeugnis für das Evangelium und für Jesus
Lasset die Kinder zu mir kommen.“ Die Mädchen und Burschen sorgten bei den Zuschauern für manches Schmunzeln, mit großer Hingabe wirkten sie bei den Passionsspielen in Dorfstetten mit und wurden gekonnt in die biblischen Überlieferungen über Jesus eingebaut. Vieles war imponierend an den Passionsspielen 2023: Wie geschickt die „Hingerichteten“ vom Kreuz geholt wurden. Wie souverän die 120 Laiendarstellerinnen und Laiendarsteller ihre Texte wiedergaben. Wie die Schauspieler dem zeitweiligen Regen trotzten (die Zuschauerränge waren überdacht).
Viele junge Besucher
Aber am beeindruckendsten war und ist, mit welcher Hingabe die Dorfstettner die Frohe Botschaft weitergegeben haben. Der Obmann der Passionsspiele, Stefan Radinger, erzählt gegenüber „Kirche bunt“ von Zusehern, die Tage nach der Aufführung anriefen und berichteten, dass sie aufgrund des Besuchs in der Familie über das Evangelium sprachen. Unerwartet viele junge Menschen waren bei den zwölf ausverkauften Darbietungen mit jeweils 360 Personen – darunter Bischof Alois Schwarz und Pfarrer und Erzdechant Johann Grülnberger. Es musste auch eine finale Zusatzvorstellung am 13. August eingeschoben werden. Der Erlös wird für Soziales verwendet. Der Gewinn der anderen elf Aufführungen kommt ebenfalls guten Zwecken zugute: für das Pfarrheim, die Kirche oder Brasilien-Missionar P. Felix Poschenreithner COp.
Ein Gutteil wird schon für 2029 eingeplant, dann soll es wieder die Passionsspiele geben. Radinger ist optimistisch, dass dieses Großprojekt wieder zustandekommt. Die vielen Kinder und Jugendlichen auf der Bühne seien ein Garant dafür. Und die erlebte Gemeinschaft, die alle mitgerissen habe.
Vor jeder Aufführung beteten die Mitwirkenden. Für Obmann Radinger war es ein schöner Moment, als abends die Darsteller nach der Veranstaltung am Parkplatz spontan den Engel des Herrn beteten, zu dem die Glocken des Kirchturms eingeladen hatten.
Viele weitere Eindrücke hätten sich bei ihm festgesetzt, so Radinger. Etwa, dass Jugendliche Radio Maria lauschten, als er seinen 45-minütigen Auftritt bei dem Sender hatte. Oder: Die mitspielenden Kinder hätten sich gefreut, dass sie die in der Schule gelernten Gleichnisse und Erzählungen Jesu nun auf der Bühne umsetzen durften.
Seit Jahresbeginn wurde geprobt und gewerkt, viele opferten den Urlaub. Radinger ist zum Beispiel täglich vier Stunden für die Passionsspiele im Einsatz gewesen. Die Regie führten Diakon Josef Poschenreithner, Verena Poschenreithner sowie Andreas Hochstöger. Jesus wurde von zwei Personen dargestellt: vom erfahrenen Josef Höbart und von „Neuling“ Gerhard Göbl. Obmann Radinger ist allen dankbar: Jenen, die die WC putzten; jenen, die geschraubt und gehämmert haben; jenen, die für die Bewirtung gesorgt haben; jenen, die Kostüme flickten; jenen, die die Kinder hinter der Bühne unterhielten. Über 250 Bewohnerinnen und Bewohner des 560-Seelen-Orts waren eingebunden.
Premiere war 1990
Am 13. Juli 1990 wurden die Passionsspiele, inspiriert wurde man von den Passionsspielen in Oberammergau, erstmals aufgeführt. Um die Gemeinschaft der Spieler zu stärken, wird jedes Jahr ein Passionskreuzweg veranstaltet, jedes Jahr wird zudem eine Passionswallfahrt nach Mariazell durchgeführt.
„Unser großes Ziel ist es, die Frohe Boschaft vielen Menschen in das Herz zu tragen“, bekräftigt Radinger. Jetzt gilt es, bis 2029 auf die nächsten Passionsspiele zu warten. W. Zarl
Autor:Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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