10. Todestag von Dr. Kurt Krenn
„Streitbarer Bischof“ vor zehn Jahren verstorben
Als „streitbaren Bischof“ bezeichnete Altbischof DDr. Klaus Küng seinen Vorgänger Dr. Kurt Krenn, als dieser im Jahr 2014 im St. Pöltner Dom zu Grabe getragen wurde. Und tatsächlich polarisiert der Name Kurt Krenn auch heute noch – zehn Jahre nach seinem Tod und zwanzig Jahre nach seinem Amtsverzicht als Bischof von St. Pölten.
Der 1936 im Innviertel geborene Krenn wurde 1962 in Rom zum Priester geweiht und schlug eine wissenschaftliche Laufbahn ein. Nach der Promotion wurde er 1970 zum Professor für Philosophie nach Linz ernannt und lehrte als solcher auch drei Semester an der Philosophisch-theologischen Hochschule in St. Pölten. 1975 ereilte ihn der Ruf auf den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Regensburg. Am 3. März 1987 wurde er zum Weihbischof in Wien ernannt und erhielt am 26. April von Kardinal Groër die Bischofsweihe. Vier Jahre später erfolgte die Ernennung zum Bischof von St. Pölten, deren Leitung er mit 15. September 1991 übernahm.
Schon seine Ernennung zum Wiener Weihbischof war umstritten. Auf dem Boden liegende Demonstranten versperrten ihm sogar den Weg zur Bischofsweihe. Nur mit Polizeischutz konnte er in den Stephansdom gebracht werden. Auch nach seiner Bestellung zum St. Pöltner Bischof kam es teilweise zu Widerstand unter Klerus und Volk. Für Kritik sorgte vor allem seine Personalpolitik sowie seine oft durchaus bewusst provozierenden Äußerungen in den Medien.
Dennoch konnte er in den 13 Jahren seiner Amtszeit in St. Pölten auch einige Initiativen setzen, die bis heute ihre Wirkung entfalten. So wurde etwa das neue Bürogebäude der diözesanen Zentralstellen in der Klostergasse während der Ära Krenn geplant. Auch die anfangs umstrittene Gründung der „Gemeinschaft vom heiligen Josef“ in Kleinhain 1995 wirkte sich auf lange Sicht positiv für die Diözese aus, zumal die Priester der Gemeinschaften noch heute zahlreiche Pfarren seelsorglich betreuen.
Nachdem Bischof Krenn infolge des Skandals um das St. Pöltner Priesterseminar 2004 zurücktreten musste, wurde es ruhig um ihn. Er verstarb am 25. Jänner 2014 im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit im Kloster der Dienerinnen der Immaculata in Gerersdorf.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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