Heilpflanzen
Stift Zwettl will Verbindung von Schul- und Klostermedizin beleben

Foto: Joachim Brand

Die Gründung einer Lukas-Akademie – der Heilige ist der Patron der Ärzte – für Gesundheit und Klostermedizin im Stift Zwettl stand im Mittelpunkt des Lukas-Festes 2024.
Vor der Lukas-Messe der NÖ Ärzteschaft, die Abt Johannes Szypulski in der Stiftskirche zelebrierte, gab es ein medizinisch-theologisches Fachgespräch im Festsaal des Stifts. Bildungshausleiter Friedrich Schipper begrüßte die Gesprächsteilnehmer, u. a. den Präsidenten der NÖ Apothekerkammer, Heinz Haberfeld, den Obmann des NÖ Ärzteverbandes, Andreas Stippler, Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger und die Psychoanalytikerin Rotraud A. Perner.

Glaube kann bei Heilung helfen

Beim Podiumsgespräch wurde die Frage nach dem Zusammenhang von Religion und Medizin gestellt. „Der Glaube lässt uns dieser persönlichen Sache auf den Grund gehen. Eine Heilung fokussiert sich nicht auf die Krankheit, sondern bezieht sich auf den gesamten Menschen“, meinte Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger. Ergänzend fügte er hinzu, dass es nicht gegen jede Erkrankung entsprechende Kräuter gäbe. Kräuter könnten nur manches erträglicher machen. Ähnlich äußerte sich Heinz Haberfeld von der Apothekerkammer, der besonders auf die pharmazeutischen Qualitätskontrollen von Heilpflanzen hinwies.
„Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir noch nicht kennen und die zu überraschenden Heilungserfolgen führen. Der Glaube und die damit verbundene Religiosität können helfen. Ich würde das aber nicht als Plazebo-Effekt begründen“, so Andreas Stippler vom Ärzteverband, der die Wichtigkeit der Religionsverbundenheit für den Heilungsprozess aufzeigte.

Das persönliche Umfeld ist für Rot-raud Perner sowohl als Auslöser für Krankheiten als auch für einen optimalen Genesungsverlauf von großer Bedeutung. Das Tempo, mit dem die Menschen heute arbeiten müssten, sei inhuman, sagte die Psychoanalytikerin. „Es gilt das Wissen mit dem Glauben zu verbinden und neue Wege zu gehen“ forderte Friedrich Schipper als Leiter des Bildungshauses. Es ist das Bestreben der Zisterzienser, die Klostermedizin in Verbindung mit der Schulmedizin und dem christlichen Glauben neu zu beleben. Das Bildungshaus will mit verschiedenen Angeboten zukünftig einen besonderen Zugang schaffen. Weiters stand das Referat des koptisch-orthodoxen Pfarrers P. Lukas Daniel über „Gemeinsam stärker. Priester und Ärzte im Dienst am Menschen“ auf dem Programm.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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