zweite Vollversammlung der Bischofssynode
Mehr Menschennähe, weniger Bürokratie

Foto: Vatican Media/Romano Siciliani/KNA

Am Dienstag, den 9. Juli, veröffentlichte der Heilige Stuhl das Grundlagendokument für die nächste Sitzungsphase der Weltsynode, die von 2. bis 27. Oktober in Rom stattfinden wird.

Keine vorgefertigten Antworten, sondern „Hinweise und Vorschläge“ will das neue „Instrumentum laboris“ für die zweite Vollversammlung der Bischofssynode zum Thema Synodalität liefern. Das Ziel sei eine missionarische und synodale Kirche, die insgesamt weniger bürokratisch und näher an den Menschen sein solle. Betont wird vor allem die Mitverantwortung aller Getauften für die Kirche.

Frauen und Männer durch Taufe gleich

Das Dokument weist besonders auf die Notwendigkeit der Wertschätzung der Frauen in der Kirche hin. Die Frauen seien immerhin zu den ersten Zeuginnen der Auferstehung berufen worden und befänden sich durch die Taufe „in einem Zustand völliger Gleichheit, empfangen die gleiche Ausgießung der Gaben des Geistes und sind zur Mitwirkung an der Sendung Christi berufen“. Notwendig sei daher ein Mentalitätswandel hin zu einer „Vision der Beziehung, der gegenseitigen Abhängigkeit und der Komplementarität zwischen Frauen und Männern, die Schwestern und Brüder in Christus sind, im Hinblick auf die gemeinsame Sendung“. Es brauche daher „einen breiteren Zugang zu verantwortlichen Positionen in den Diözesen und kirchlichen Einrichtungen“.

Da von vielen Menschen die Abschaffung kichlicher Bürokratie gefordert würde, solle im Oktober über die Einführung eines Amtes des „Zuhörens und Begleitens“ beraten werden. „Wir brauchen eine ‚offene Tür‘ der Gemeinschaft, durch die die Menschen eintreten können, ohne sich bedroht oder verurteilt zu fühlen.“
Es wurde außerdem darauf hingewiesen, dass eine neue Kultur der Rechenschaftspflicht zu entwickeln sei. „Das ist unerlässlich, um das gegenseitige Vertrauen zu fördern, welches notwendig ist, um gemeinsam voranzugehen und Mitverantwortung für die gemeinsame Sendung zu übernehmen.“

„Wir brauchen eine ‚offene Tür‘ der Gemeinschaft, durch die die Menschen eintreten können, ohne sich bedroht oder verurteilt zu fühlen.“

Überwunden werden solle außerdem das pyramidenförmige Kirchenbild zugunsten der Stärkung der innerkirchlichen Pluralität und Dezentralisierung. Auch eine zeitgemäßere Form des Petrusamtes solle diskutiert werden.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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