"Träume aufkeimen lassen"
Leitfaden für Weltsynode präsentiert

Foto: KNA/Cristian Gennari/Siciliani
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Die Kirche leitet einen synodalen Prozess ein, bei dem die Gläubigen zu Wort kommen sollen. Die ursprünglich für Oktober 2022 geplante Bischofssynode in Rom ist von Papst Franziskus zu einem zweijährigen synodalen Weg ausgebaut worden. Im Zeitraum von Herbst 2021 bis Oktober 2023 sind nun drei Phasen für die Synode zum Thema Synodalität der Kirche vorgesehen: eine diözesane, eine kontinentale und eine weltkirchliche. Ziel sei es, allen Gläubigen Gelegenheit zu bieten, „aufeinander und auf den Heiligen Geist zu hören“, wie es Franziskus einmal formulierte.

Die inhaltlichen Vorgaben für den Prozess sind sehr weit und im Vorbereitungsdokument für die Synode (www.synod.va/en/news/preparatory-document.html) dargelegt, das am 7. September präsentiert wurde. Wesentliche Elemente aller Versammlungen sollen Gespräche und Reflexionen sein, bei denen Teilnehmer aufeinander hören sollen. Dazu kommen gemeinsame Gebete und Messfeiern. Koordiniert wird das Projekt vom vatikanischen Synodensekretariat. Eröffnet wird die erste dezentral beginnende Bischofssynode am 9. und 10. Oktober vom Papst in Rom; eine Woche später soll am 17. Oktober in jeder Diözese weltweit der diözesane Startschuss fallen.

Morgenröte der Hoffnung soll aufleben

Auf zehn Seiten sollen die Diözesen die Überlegungen zusammenfassen und an das Synodensekretariat senden. „Wir erinnern daran, dass es nicht Zweck dieser Synode und daher auch nicht der Konsultation ist, Dokumente zu produzieren, sondern „Träume aufkeimen zu lassen, Prophetien und Visionen zu wecken, Hoffnungen erblühen zu lassen, Vertrauen zu wecken, Wunden zu verbinden, Beziehungen zu knüpfen, eine Morgenröte der Hoffnung aufleben zu lassen, voneinander zu lernen und eine positive Vorstellungswelt zu schaffen.“

Anhand eines Fragebogens und Leitfadens wird dort unter Leitung des Ortsbischofs bis März 2022 beraten und gebetet. Auch Ordensgemeinschaften, Kurienbehörden, katholische Vereinigungen, Gemeinschaften und katholische Fakultäten sollen für sich einen solchen synodalen Prozess unternehmen.

Ein parallel veröffentlichter Leitfaden, „Vademecum“ genannt, gibt zudem Hinweise, wie kirchliche Verantwortliche solche synodalen Treffen organisieren können. Der Leitfaden warnt vor Fallstricken und umreißt mögliche Themenfelder. In dem dazu gehörenden Fragenkatalog geht es eher um Verfahren und die Einstellung der Beteiligten als um detaillierte inhaltliche Themen.

Alle Ergebnisse gehen an das Synodensekretariat in Rom. Dieses erstellt daraus ein erstes Arbeitsdokument, das ab Herbst 2022 auf kontinentaler Ebene beraten wird. Auch die Früchte dieser synodalen Beratungen und Gebete gehen zurück nach Rom und werden dort zu einem zweiten Arbeitsdokument destilliert. Es bildet dann die Grundlage für die Beratungen der Vollversammlung der Bischofssynode, die im Oktober 2023 in Rom tagt. Ab 2024 sollen die Ergebnisse der Bischofssynode weltweit vor Ort implementiert werden. Ziel ist es, bei allem eine möglichst große Zahl auch sehr unterschiedlicher Mitglieder der Kirche zu beteiligen.

Unterstützung von Erzbischof Lackner

Unterstützung und Motivation für den im Oktober startenden weltweiten Konsultationsprozess der katholischen Kirche kommt vom Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner: „Ich darf mich der Einladung des Papstes anschließen und alle Gläubigen in Österreich ermutigen, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Jede und jeder ist wichtig und soll mit seinen Erfahrungen gehört werden.“

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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