Ökumenisches Treffen
Kreuz: Verbindendes Symbol und Ausdruck unserer Werte

Foto: Kathpress/Wuthe

Gerade in turbulenten Zeiten ist es wichtig, sich an christlichen Werten festzuhalten, die Halt und Orientierung geben. Das hat Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei einer Begegnung im NÖ Landhaus unterstrichen, zu der sie Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche in Niederösterreich eingeladen hatte. Als erstes Beispiel für ein „verbindendes Symbol und Ausdruck unserer Werte“ nannte sie das Kreuz. Dieses zentrale, vielen Kraft gebende christliche Symbol bleibe weiterhin in Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern präsent, versicherte Mikl-Leitner.

Das ökumenische Treffen habe schon eine lange Tradition, betonte Mikl-Leitner vor ihren Gästen (siehe Bild oben). Gekommen waren neben Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Alois Schwarz u. a. auch Militärbischof Werner Freistetter, Weihbischof Anton Leichtfried sowie die Äbte der niederösterreichischen Stifte. Ein besonderer Gruß Mikl-Leitners galt dem erst seit Kurzem amtierenden niederösterreichischen Superintendenten Michael Simmer.

Die Landeshauptfrau verwies als Beispiele für gegenwärtige Herausforderungen auf die Kriege in der Ukraine und im Heiligen Land, auf den gestiegenen Antisemitismus auch in Österreich sowie auf die Hochwasserkatastrophe im September. Diese sei eine große Prüfung gewesen, die nicht zuletzt durch jene gemeinsamen christlich-jüdischen Werte solidarisch gemeistert wurde, „die unsere Identität ausmachen“. Neben dem klaren Bekenntnis zum Kreuz im öffentlichen Raum trat Mikl-Leitner auch für den konfessionellen Religionsunterricht ein. Es gelte gemeinsam wachsam zu bleiben gegenüber allen, die den „auf Freiheit und Demokratie basierenden Staat“ ablehnen – etwa aus radikal-islamistischen Gründen.

Allianzen mit guten Kräften in der Gesellschaft und anderen Religionen suchen.

Die Landeshauptfrau würdigte in ihren Worten Kardinal Schönborn, der im Jänner aller Voraussicht nach in den Ruhestand treten wird, für seine Verdienste um Kirche und Gesellschaft. In seinen Dankesworten wies der Kardinal auf den religiösen Pluralismus in Österreich hin. Diese Situation sollte dazu führen, „dass wir Allianzen mit den guten Kräften in der Gesellschaft und mit anderen Religionen suchen“. Der Wiener Erzbischof plädierte für gute Nachbarschaft und menschlichen Umgang miteinander –gerade auch im Umgang mit muslimischen Mitbewohnern. Dies ist seiner Überzeugung nach die beste Prävention gegenüber einem radikalisierten politischen Islamismus. Das Miteinander müsse in einer pluralistischen Gesellschaft an erster Stelle stehen.
Schönborn blickte auch auf die Weltsynode in Rom zurück. „Das Auffallendste für mich war, dass 60 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Globalen Süden kommen“ – für Schönborn ein Spiegelbild der Weltsituation. Europa befinde sich wirtschaftlich und politisch „im Sinkflug“. Es sei aber verfehlt, darauf mit Resignation zu reagieren. Besser wäre eine Besinnung auf jene Werte, die Europa prägten. „Wir sollten die Realität ernst nehmen und unser Kleiner-Werden mit Bescheidenheit und Zuversicht annehmen.“

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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