Zum Welttag der Kranken
Krankengottesdienste: Stärkend und ermutigend
Am Welttag der Kranken, am 11. Februar, stehen kranke, alte und pflegebedürftige Menschen besonders im Mittelpunkt. Für diese Menschen gibt es in vielen Pfarren auch während des Jahres einen pfarrlichen Besuchsdienst sowie zumindest einmal im Jahr einen Krankengottesdienst. Die Caritas, die heuer ihr 100-jähriges Bestehen feiert, begleitet und unterstützt diese Aktivitäten.
Die Krankengottesdienste in den Pfarren unserer Diözese sind in der Regel sehr gut besucht. Für so manchen alten, kranken oder gebrechlichen Gläubigen ist es eine der Möglichkeiten im Jahresablauf, persönlich an einem Gottesdienst in der Pfarre teilnehmen und Bekannte treffen zu können, denn entweder werden die Besucher von Angehörigen oder durch einen von der Pfarre organisierten Abholdienst zum Gottesdienst gebracht.
Der Ablauf der Krankengottesdienste ist dabei in der Regel ähnlich: Zuvor gibt es zumeist eine Gelegenheit zum Beichten, während des Gottesdienstes wird die Krankensalbung gespendet. Dabei salbt der Priester die Stirn und Hände des Gläubigen und spricht folgende Worte: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen; er stehe dir bei in der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von deinen Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.“ Im Anschluss an den Gottesdienst wird zu einem gemütlichen Beisammensein bei Speis und Trank geladen.
Die Gläubigen erleben die Krankensalbung als stärkend und ermutigend.
Exemplarisch stellt „Kirche bunt“ einen Krankengottesdienst in der Pfarre Reinsberg im Mostviertel vor (siehe Fotos oben). Dort wird alljährlich rund um den Elisabethsonntag im November der „Gottesdienst für Menschen im Herbst des Lebens“ gefeiert. Dieser findet im Pfarrsaal statt, da der Saal gut geheizt und fast barrierefrei erreichbar ist, berichtet Diakon Robert Plank. Immer öfter nehmen an diesem Gottesdienst auch jüngere Pfarrmitglieder teil, denn die Gläubigen erleben die Krankensalbung als stärkend und ermutigend. Und genau das, so Diakon Plank, bedeutet das Sakrament auch: eine Stärkung. Keinesfalls sei die Krankensalbung eine „Letzte Ölung“ oder ein „Sterbesakrament“, wie es oftmals im Volksmund heißt (siehe Info-Kasten auf dieser Seite).
Über 30 Menschen waren im Vorjahr in der Pfarre Reinsberg der Einladung zum Krankengottesdienst gefolgt. Viele nutzten die Gelegenheit, davor eine Beichte abzulegen. Den Gottesdienst leitete Pfarrer Pater Thomas Neernakunnel – mit Ministranten und Orgelbegleitung. Allen, die es wollten, wurde die Krankensalbung gespendet. Gerne nahmen die Mitfeiernden nach der Feier die Einladung zu einer gemeinsamen Stärkung und zum gemütlichen Beisammensein an. Traditionellerweise wird in der Pfarre Reinsberg ein „Tellerfleisch“ serviert.
Wie die meisten Pfarren in unserer Diözese steht auch die Pfarre Reinsberg den alten, kranken und gebrechlichen Menschen, die im Pfarrgebiet leben, unterstützend zur Seite. Da können z. B. Heilbehelfe wie Krankenbetten oder Rollstühle über die Pfarre ausgeborgt werden, berichtet Diakon Plank. Und gerne besuchen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrcaritas die kranken und betagten Menschen zu Hause oder im Krankenhaus. Die Caritas der Diözese steht den Pfarren bei der Erfüllung dieser Aufgaben helfend zur Seite.
Autor:Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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