Diözese St. Pölten und Weltkirche
Das große Gedenk- und Jubiläumsjahr 2025
Im Jahr 2025 wird einer Vielzahl großer Ereignisse gedacht – in der katholischen Kirche wird u. a. an das Konzil von Nizäa vor 1700 Jahren erinnert. Geprägt wird das Jahr aber sicherlich auch vom Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit verbundenen Ereignissen vor 80 Jahren.
Das Jahr 2025 steht für die katholische Kirche im Zeichen des Heiligen Jahres, der Weiterentwicklung zu einer synodaleren Kirche und bedeutender personeller Veränderungen: So zieht sich Kardinal Christoph Schönborn altersbedingt als Erzbischof von Wien zurück. Und in gleich drei Klöstern in unserer Diözese sind Abtwahlen geplant: in den Stiften Göttweig, Melk und Seitenstetten.
Das Jahr 2025 ist auch von großem Gedenken geprägt. In der Kirche wird an drei Meilensteine der Geschichte erinnert: Vor 1.700 Jahren, am 20. Mai 325, begann das von Kaiser Konstantin einberufene erste Konzil von Nizäa. Das Treffen versuchte, zentrale theologische Streitfragen zur Gottheit Jesu zu klären, festgelegt wurde beim Konzil u. a. auch das Osterdatum.
Vor 1.500 Jahren schlug der in Rom wirkende Mönch Dionysius Exiguus vor, die Zeitrechnung mit der Geburt Christi beginnen zu lassen. Er berechnete, dass sie vor 525 Jahren stattgefunden haben müsse und setzte als die laufende Jahreszahl das Jahr 525 fest.
Äußerst einflussreich für den christlichen Glauben war auch der Dominikanermönch, Kirchenlehrer und Philosoph Thomas von Aquin (1225-1274), der vor 800 Jahren, kurz vor oder kurz nach Neujahr 1225, geboren wurde. Ein zentrales Thema seines riesigen Gesamtwerks war das Verhältnis von Glaube und Vernunft.
Die Diözese St. Pölten wurde vor 240 Jahren errichtet.
Aber auch sonst ist das Jahr 2025 reich an Gedenk- und Jubiläumsdaten: Im Vordergrund steht da sicher das Jahr 1945, wenn sich am 27. Januar die Befreiung von Auschwitz und am 8. Mai die Kapitulation der Wehrmacht vor 80 Jahren jährt. Auch außerhalb Europas endete vor acht Jahrzehnten der Zweite Weltkrieg: Der Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 läutete eine neue Ära der Geschichte ein.
Im Umfeld dieser Ereignisse gibt es weitere Daten, die im Gedenk-Kalender hervorgehoben sind: die große Flucht aus den deutschen Ostgebieten ab 23. Januar oder die Hinrichtung prominenter Widerstandskämpfer – darunter des Theologen Dietrich Bonhoeffer und des Jesuiten Alfred Delp.
Die Scheinwerfer des Erinnerns werden sich heuer wohl auch auf andere kriegerische Auseinandersetzungen richten: Vor 500 Jahren endete der Bauernkrieg. Vor 250 Jahren, am 19. April 1775, begann mit Gefechten in Massachusetts der amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Und vor 50 Jahren, am 30. April 1975, endete mit der Einnahme von Südvietnams Hauptstadt Saigon durch kommunistische Truppen der Vietnamkrieg.
Mindestens zwei Gedenktage richten den Scheinwerfer auf die Globalisierung: Vor 750 Jahren erreichte der venezianische Kaufmann Marco Polo (1254-1324) China. Historisch bedeutsam ist auch die Geburt des Habsburger-Herrschers Karl V. (1500-1558) am 24. Februar vor 525 Jahren. Karl wurde nicht nur römisch-deutscher Kaiser, sondern auch König von Spanien, dessen Herrschaft sich bis aufs neu entdeckte Amerika erstreckte. Zeitgenossen sprachen von einem Reich, in dem die Sonne nie untergeht.
In der Kunst wird u. a. Michelangelo Buonarrotis (1475-1554) gedacht, dessen Geburtstag sich am 6. März zum 550. Mal jährt.
Diözese vor 240 Jahren errichtet
Auch in unserer Diözese gilt es 2025 besondere Jubiläen zu feiern. So wurde die Diözese St. Pölten am 28. Jänner 1785 – also vor 240 Jahren – mit der Veröffentlichung der päpstlichen Bulle „Inter plurimas“ errichtet. Erster Bischof wurde Heinrich Johann von Kerens (1785-1792), der zuvor Bischof von Wiener Neustadt gewesen war. Besondere Geburtstage gilt es heuer einige zu feiern: Am 16. Juni wird der Lilienfelder Altabt Matthäus Nimmervoll 75 und ihren 85. Geburtstag feiern 2025 Altbischof Klaus Küng (17. September) sowie der Altabt von Zwettl, Wolfgang Wiedermann (31. Dezember). KNA/Red.
Autor:Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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