Mariä Himmelfahrt
Das große Marienfest

Die Himmelfahrt Marias ist zugleich ihre Krönung zur Himmelskönigin – hier auf einem Bild in der Pfarrkirche Pöggstall. | Foto: Ferdinand Bertl
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  • Die Himmelfahrt Marias ist zugleich ihre Krönung zur Himmelskönigin – hier auf einem Bild in der Pfarrkirche Pöggstall.
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Am 15. August feiern wir das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Der kommende Montag hat eine lange Geschichte und die Aufnahme Mariens in den Himmel wird auch in unseren 34 Stifts- und Pfarrkirchen, die ihr Patrozinium an ebendiesem Tag begehen, immer wieder künstlerisch dargestellt und mit Bräuchen gefeiert.

Das Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August gehört zu den großen Marienfes­ten im kirchlichen Jahreskreis – obwohl es in der Bibel keine direkte Erwähnung dazu gibt. Am diesem Sonntag feiern 34 Stifts- bzw. Pfarrkirchen in der Diözese ihr Patrozinium – mit verschiedenen Bräuchen.

Das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel geht auf den heiligen Cyrill von Alexandrien zurück, der dieses Fest im 5. Jahrhundert einführte. Der Grund, weshalb Mariä Himmelfahrt ausgerechnet im Sommer gefeiert wird, liegt weit zurück: Mitte August 29 v. Chr. feierte der römische Kaiser Augustus wichtige Siege über Kleopatra und Marcus Antonius und von da an waren im Römischen Reich der 13., 14., und 15. August die als feriae Augusti bekannten Feiertage. Bischof Cyrill von Alexandrien datierte das Fest mit der Christianisierung auf den 15. August. Der Glaube, dass Maria leiblich in den Himmel aufgenommen wurde, lässt sich bis in das 6. Jahrhundert zurückverfolgen.

Aufnahme mit Leib und Seele

Im Zentrum dieses Hochfestes steht der Glaube, dass Maria nach ihrem irdischen Leben mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Papst Pius XII. verlautbarte am 1. November 1950 dieses Dogma. Direkte biblische und historische Zeugnisse gibt es dazu aber nicht. Die Aufnahme Mariens in den Himmel soll zeigen, dass Gottes Heilswille für alle eröffnet und bereits verwirklicht ist. Das Dogma, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde, ist als Folgerung ihrer unbefleckten Empfängnis zu sehen; zu Mariä Empfängnis wird ausgesagt, dass Maria ohne Erbsünde empfangen wurde.

Doch im Gegensatz zu Mariä Empfängnis gibt es zu Mariä Himmelfahrt einen weitverbreiteten Brauch, der auch in vielen unserer Pfarren Tradition hat: die Kräutersegnungen. Messen mit Kräuterweihen gibt es schon seit dem 9. Jahrhundert. Diese traten anstelle der germanischen Erntebräuche in Erscheinung. Die Intention dahinter blieb bis heute dieselbe: Die von der Gottesmutter ausgehenden heilsamen Kräfte sollen sich auch auf die Kräuter übertragen. Man nimmt den Kräuterbuschen nach dem Gottesdienst am 15. August mit nach Hause und hängt ihn im „Herrgottswinkel“ auf – so soll der Segen Marias die eigene Familie und die Wohnung beschützen. Die Verwendung eines heilsamen Kräuterbuschens entspricht der des Palmbuschens.

Seit den 1950er-Jahren findet jedes Jahr zu Mariä Himmelfahrt die Wallfahrt der Goldhauben im Mostviertel statt. Ursprung dieser Festzüge war ein 1957 abgegebenes Versprechen der Mostviertler Trachtengruppen, jährlich am 15. August als Dank für den Frieden eine Wallfahrt abzuhalten. Seither findet jährlich eine Wallfahrt, gestaltet von einer der vielen Trachten- oder Goldhaubengruppen des Mostviertels, statt. An die 800 Perlhaubenträgerinnen, Goldhaubenfrauen, Hammerherren und zahlreiche Menschen nehmen daran teil. 2022 findet die Goldhaubenwallfahrt in Waidhofen an der Ybbs statt; Beginn um 9 Uhr mit dem Eintreffen der Wallfahrer im Konviktgarten, 9.45 Uhr Festzug zur Stadtpfarrkirche, 10 Uhr Festgottesdienst.

Auftakt der 30 Marientage

Mariä Himmelfahrt ist auch der Auftakt der 30 Marientage, auch „Mariendreißiger“ oder „Frauendreißiger“ genannt. Die vier Wochen vom 15. August bis zum 15. September sind mit der Gottesmutter verbunden und bilden den Marienmonat der Sommerzeit. Beginnend mit dem 15. August, dem Fest der Aufnahme Mariens, feiert die Kirche am 22. August das Fest Mariä Königin, am 8. September Mariä Geburt, am 12. September Mariä Namen und gedenkt schließlich am 15. September der Sieben Schmerzen Mariens. Auch der „Mariendreißiger“ hat mit Kräutern zu tun: In diesen 30 Tagen soll das Sammeln von Pflanzen und Kräutern, denen eine große Heilkraft zugeschrieben wird, besonders ergiebig sein. Markus Winzer

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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