Kirchenjahr - Darstellung des Herrn
Tag des Lichts

Foto: Leopold Schlager

Mariä Lichtmess, Mariä Reinigung, Darstellung des Herrn: das Fest am 2. Februar hat schon viele Namen gehabt. Die Ostkirche nennt das Fest Hypapante (Begegnung) – im Vordergrund steht dabei die Begegnung des Erlösers mit den Frommen, die ihn erwarten. Die „Darstellung“ meint die Darbringung des Kindes im Tempel. Deutlicher ist das lateinische Wort „praesentatio“: In diesem Kind mit Namen Jesus wird Israel und der Welt der Erlöser präsentiert.

Es ist der 40. Tag nach der Geburt Jesu. Der Evanglist Lukas, der als einziger dieses Ereignis im Leben Jesu überliefert, folgt der Tora (Lev 12, 2-4) und zeigt damit, dass Jesus diese erfüllt. Die Eltern bringen ein Reinigungsopfer dar – zwei Turteltauben, wie es für arme Leute üblich war.

Auch die „Reinigung Marias“ geht auf eine alttestamentliche Vorschrift zurück. Die israelische Mutter galt nicht in dem Sinn als unrein, dass sie sich eine Schuld zugezogen hätte. Denn wenn eine Frau einem Kind das Leben schenkte, erfüllte sie Gottes Gebot. Es handelte sich bei dieser Vorschrift um äußere und symbolische Unreinheit, die das Betreten des Tempels und die Teilnahme am Gottesdienst in der Synagoge untersagte. Unrein wurde man durch die Berührung eines Leichnams oder durch Befleckung mit Blut, was bei einer Geburt wohl immer geschah.
Der vom Geist Gottes erfüllte Simeon nennt das Kind in seinen Armen „ein Licht zur Erleuchtung der Heiden“. Die Kirche greift dieses Wort auf und weist bei der Kerzenweihe auf dieses wahre Licht hin. Von ihm sagt das Johannesevangelium, dass es die Finsternis erleuchtet und von ihr nicht ergriffen wird. Dieses Licht soll auch in unseren Herzen leuchten.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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