Ostern in der Familie
Mit Bausteinen, Ästen und einer Eierschachtel

Foto: privat
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Bei uns steht das gemeinsame Erleben zu Ostern im Mittelpunkt“, sagt Martina Dietrich aus Bischofstetten. Die Vorbereitungen auf das Fest der Auferstehung beginnen in der Karwoche und sollen die Familie darauf einstimmen. Gepflegt werden sie seit Jahren.

Neues Leben entsteht
Eine der Familientraditionen besteht darin, dass sich jedes Familienmitglied am Karfreitag einen Ast von einem Baum abschneidet. In einer gemeinsamen Runde bricht es dann diesen Ast durch und erzählt den anderen, was sie oder ihn beschäftigt oder belastet. Anschließend wird aus den beiden gebrochenen Aststücken ein Kreuz gelegt und diese mit einem Stück Schnur miteinander verbunden. Am Karsamstag wird das Kreuz in die Erde einer Schale gesteckt, die dann auf den Esstisch gestellt wird. „Schön war es, als wir letztes Mal gesehen haben, dass aus diesen Ästen Triebe gewachsen sind“, erinnert sie sich an diese Tradition im vergangenen Jahr, die die Familie auch heuer wiederholen will. Für die dreifache Mutter ist das nicht nur ein sichtbares Zeichen der Auferstehung, sondern auch eines dafür, wie Leben immer wieder neu entstehen kann.

Ein Tor aus Plastikbausteinen
Ein Tor und ein Esel, auf dem eine kleine Figur sitzt. Es ist Palmsonntag. An diesem Tag ist Jesus in Jerusalem eingezogen – und im Wohnzimmer der Familie Dietrich wird daran erinnert. Es ist eines von mehreren Bauwerken aus Plastikbausteinen, mit denen in der Karwoche biblische Szenen dargestellt werden. Gebaut werden sie von den drei Kindern. So ist immer zu sehen, welcher Tag der Karwoche gerade ist. Für den Gründonnerstag gestalten sie gemeinsam einen Tisch, auf dem symbolisch Spinat gegessen wird; für den Karfreitag ist es ein buntes Kreuz. „Diese kleinen Bauwerke sollen uns an die jeweiligen Ereignisse erinnern und beim gemeinsamen Bauen setzen wir uns auch gleich mit dem Tagesthema auseinander“, erklärt dazu Martina Dietrich, die in der Fachstelle Beziehung, Ehe und Familie der Diözese arbeitet.

„Hard Facts“ aus dem Karton
Doch nicht nur Bauwerke – auch ein Eierkarton erinnert an das bevorstehende Fest: Für einen Kreuzweg, den sie in der Familie veranstaltet und der auch in der Pfarre angeboten wird,
bastelt Martina Dietrich aus einer Eierschachtel zehn Stationen mit den „Hard Facts zum Osterfest“, wie sie sagt. Kinder sol­­len dadurch erfahren, was zu Ostern wann gefeiert wird.
Darin finden sich vorbereitete Basteleien wie ein Palmblatt, das ausgeschnitten werden muss; Dornenzweige, die an die Verurteilung Jesu erinnern; ein Stein als Sinnbild für das Grab, aber auch ein Teelicht als Zeichen der Auferstehung. Für Martina Dietrich sollen diese Symbole dem Betrachter eine Orientierung geben und ihn zum Fest führen. Damit will sie nicht nur ihrer eigenen Familie die Zeichen und Symbole des Festes näherbringen, sondern auch anderen, sagt die 38-Jährige. Ostern sei für sie ein großes Geschenk, das sie auf die Auferstehung und den Erlöser hoffen lässt.

An einem Geschenk basteln
Kreativ sein und den Glauben leben – beides gehört für Martina und ihren Mann Gerhard untrennbar zusammen, um sich auf das bevorstehende Osterfest einzustimmen. Und jedes Jahr fallen der Familie neue Basteleien ein, erzählt Martina Dietrich: „Ja, wenn wir verstehen, was wir feiern, fällt es uns viel leichter, den Glauben im Alltag zu leben.“
Christopher Erben

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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