Lachen und Bibel - verträgt sich das?
Der Humor in der Bibel: fein und subtil
Die Gegner des Humors
Kohelet zitiert den oben erwähnten Spruch nur, um ihn danach zu widerlegen. Es ist ein Satz, der offenbar in weisheitlichen Kreisen beliebt ist. Denn die einzigen, die in der Bibel etwas gegen Humor zu haben scheinen, sind die Pädagogen. Zumindest wird in den Weisheitsbüchern das Lachen manchmal als Zeichen von Unverantwortlichkeit und Prasserei betrachtet, vor dem junge Leute gewarnt werden müssen. Jesus Sirach ermahnt die Jugend mit: „Ein Tor erhebt beim Lachen seine Stimme, / aber ein kluger Mann wird kaum verhalten lächeln“ (Sir 21). Und bei der Kindererziehung ist Humor offenbar fehl am Platz (vgl. Sir 30,9-10). Ob das nach heutigen Maßstäben noch hilfreich ist?
Freude als Gebot
Dabei ist Freude in der Bibel nicht nur erlaubt, sondern wird geradezu geboten. Bei Festen und Feiern stellt die Freude oft einen zentralen Feierinhalt dar: Sieben Tage lang soll Israel zum Beispiel beim Laubhüttenfest fröhlich sein (Lev 23,40). Mit Freuden sein Brot zu essen und vergnügt seinen Wein zu trinken ist laut Kohelet (Koh 9,7) der Inbegriff eines von Gott geschenkten Glücks.
Sogar der beim Thema „Humor“ zurückhaltende Jesus Sirach bezeichnet die Heiterkeit des Herzens als „Leben für den Menschen“ (vgl. Sir 30,22). Und in 1 Thess 5,16 heißt es: „Freut euch zu jeder Zeit!“
Dass Jesus bei freudigen Anlässen offenbar häufiger zu Gast war, zeigt sich nicht nur an der Hochzeit zu Kana, bei der ausgiebig gefeiert wurde, sondern auch daran, dass ihn humorlose Fromme als „Fresser und Säufer“ bezeichnen, weil er nicht so streng fastete wie Johannes der Täufer (vgl. Mt 11,19). Er dürfte also öfter in fröhlicher Gesellschaft gewesen sein.
Also Freude ja, Fröhlichkeit ja, – und Humor?
Die Bibel berichtet von den Schwächen der Menschen durchaus mit liebevollem Humor. So z. B. über das Unverständnis der Jünger Jesu. Wenn Jesus Gleichnisse erzählt oder in Metaphern spricht, verstehen sie meist kein Wort. Als Jesus metaphorisch vom Sauerteig der Pharisäer spricht, vor dem sich die Jünger hüten sollen (Mk 8,15f.), nehmen sie das wörtlich und machen sich Sorgen, weil sie kein Brot mehr haben.
Und wenn Jesus dreimal ankündigt, dass der Menschensohn bald seinem Schicksal ausgeliefert wird, reagieren sie ebenfalls durchaus „menschlich“. Beim ersten Mal macht Petrus ihm Vorwürfe, dass er überhaupt davon spricht (Mk 8,32). Beim zweiten Mal streiten sie untereinander, wer von ihnen der Größte ist (Mk 9,30-34). Und beim dritten Mal versuchen zwei von ihnen in „endzeitlichem“ Ehrgeiz sich schon im Vorfeld die besten Plätze in der ewigen Glückseligkeit zu sichern (Mk 10,37).
Gewitztheit und Kabarett
Von Jesus selbst wird zwar nicht berichtet, dass er gelacht habe, doch sein wortgewandter Umgang mit Gefährten und Kritikern lässt sich durchaus dem Bereich „Humor“ zuordnen. Allein die Bildsprache ist so gewitzt wie witzig. Wenn er die Einflussreichen als „blinde Führer“ bezeichnet, ist das bereits ein Paradox. Wenn er ihnen dann noch vorwirft, „Mücken auszusieben und Kamele zu verschlucken“, dürfte das
sicher auf Gelächter bei den Zuhörenden gestoßen sein (vgl. Mt 23,24).
Diese Form, quasi kabarettistisch den anderen ihre Fehler zu spiegeln, zeigt sich auch bei den Propheten.
Jesaja etwa singt in Jerusalem ein heiteres Lied von einem Weinberg (Jes 5), der nur saure Trauben bringt und daher von seinem Besitzer aufgelassen wird. Und dann kommt die Pointe: Mit diesem Weinberg ist niemand anderer als die ungerecht agierende Oberschicht von Jerusalem gemeint. Ob die Betroffenen darüber in reumütiger Selbsterkenntnis gelacht oder sich empört abgewendet haben, darüber schweigt die Bibel allerdings.
Und Gott selbst beweist Humor: Als Jona über Gottes Barmherzigkeit gegenüber dem sündigen Ninive zornig ist, erteilt Gott ihm mit einem schnell wachsenden und ebenso schnell wieder verwelkenden Rizinusstrauch eine augenzwinkernde Lehre in Sachen Barmherzigkeit (Jona 4).
Wie steht es mit dem Lachen?
Die berühmteste Person der Bibel, die mit Lachen verbunden werden kann, ist Isaak. Sein Name bedeutet „er lacht“. Denn sowohl Abraham als auch Sara haben gelacht, als ihnen in ihrem hohen Alter noch ein Kind verheißen wurde. Das ungläubige Lachen der beiden weicht später dem freudigen Lachen derer, die davon hören (Gen 21,6).
Und (glückliches) Lachen ist auch die Reaktion auf göttliche Erlösung und Heilszeit. Nicht umsonst wird das Kommen des Messias mit einem Hochzeitsfest verglichen, das im orientalischen Kontext eine ausgelassene, mehrtägige Veranstaltung war (und ist). Und denen Erlösung zuteil wurde, die sind voll des „Lachens“ (vgl. Ps 126), sie jubeln und jauchzen. Und das erlöste Lachen ist durchaus nicht das „verhaltene Lächeln“, das Jesus Sirach dem klugen Mann empfiehlt, sondern ekstatisches, aus sich herausgehendes, schallendes Gelächter.
So zeigt sich: Humorlose Pädagogen hin oder her: „Alles hat seine Zeit“ (Koh 3). Und deshalb gibt es auch eine „Zeit des Lachens“.
Die Autorin: Dr. Elisabeth Birnbaum ist Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerkes (ÖKB).
Etwas zum Schmunzeln …
Im Religionsunterricht lernt Seppi, wie Gott alles erschaffen hat, auch die Menschen. Ganz genau hört er hin, als der Lehrer erzählt, wie Eva aus der Rippe von Adam geschaffen wurde. Ein paar Tage später merkt seine Mutter, dass es Seppi nicht besonders gut geht, und fragt: „Seppi, du wirst ja jetzt wohl nicht krank?“ Seppi antwortet: „Ich hab ganz schlimmes Seitenstechen. Ich glaub, ich bekomm’ eine Frau.“
Wie lautet die Telefonnummer von Gott? „50 15“, denn im Psalm 50,15 steht: „Rufe mich an in der Not …“ (Einheitsübersetzung eigentlich: „Ruf mich am Tage der Not“).
Wie lautet die Telefonnummer von Gott? „50 15“, denn im Psalm 50,15 steht: „Rufe mich an in der Not …“ (Einheitsübersetzung eigentlich: „Ruf mich am Tage der Not“).
Wie lautet die Telefonnummer von Gott? „50 15“, denn im Psalm 50,15 steht: „Rufe mich an in der Not …“ (Einheitsübersetzung eigentlich: „Ruf mich am Tage der Not“).
Wie lautet die Telefonnummer von Gott? „50 15“, denn im Psalm 50,15 steht: „Rufe mich an in der Not …“ (Einheitsübersetzung eigentlich: „Ruf mich am Tage der Not“).
Der Pfarrer beginnt den Gottesdienst, klopft ans Mikrofon und sagt: „Da stimmt etwas nicht.“ Darauf die Gläubigen: „Und mit deinem Geiste.“
Ein Prediger sagte zu seiner Gemeinde: „Nächste Woche möchte ich über die Sünde der Lüge predigen. Damit ihr die Predigt besser versteht, bitte ich euch alle, bis dahin einmal Markus 17 zu lesen.“ Am folgenden Sonntag vor der Predigt wollte er wissen, wie viele Markus 17 gelesen hatten. Er bat alle, die seiner Bitte nachgekommen waren, einmal die Hand zu heben. Alle Hände gingen nach oben. Der Prediger lächelte und sagte: „Markus hat nur 16 Kapitel. Ich werde jetzt mit meiner Predigt über die Sünde der Lüge beginnen …“
Ein Schotte schreibt einen Leserbrief an seine Kirchenzeitung: „Wenn Sie noch ein einziges Mal in Ihrer Humorecke Witze über die angeblich geizigen Schotten veröffentlichen, dann werde ich mir Ihr Kirchenblatt nicht mehr von meinem Nachbarn ausborgen!“
Es ist Mittagspause in der katholischen Schule und die Kinder stellen sich im Speiseraum zum Essen an. Auf einem Tisch steht ein großer Korb mit herrlichen roten Äpfeln. Damit jedes Kind einen bekommt, hat eine Nonne ein Schild neben den Obstkorb gestellt: „Nimm nur einen – Gott sieht es.“ Auf einem zweiten Tisch steht eine Schüssel mit verführerisch duftenden frischgebackenen Schokoladekeksen. Daneben hat ein Kind ein Schild aufgestellt: „Nimm so viel, wie du willst – Gott schaut auf die Äpfel.“
Der Gefängnisseelsorger will dem bald zu entlassenden Häftling Mut machen. „Ich werde dir nach deiner Entlassung helfen, Anton.“ Anton ist skeptisch: „Das wird Ihnen schwer fallen, Herr Pfarrer, Einbrechen will gelernt sein.“Die Mutter fragt ihren Sohn: „Nun, Franz, hast du für die Fastenzeit einen guten Vorsatz gefasst?“ – „Ja, klar“, sagt Franz. „Ich gebe unserem Hund keine Wurst mehr!“
Der Kaplan zeigt beim Erstkommunionunterricht den Kindern den Beichtstuhl. Ein kleiner Junge sieht die Stola dort hängen und fragt den verdutzten Kaplan: „Müsst ihr euch jetzt auch anschnallen?“
Im Kommunionunterricht hat Jens gelernt, dass man um viele Dinge beten und bitten kann. Als am Abend die Eltern an sein Bett kommen, um ihm gute Nacht zu sagen, fragt er sie: „Ich muss noch mein Abendgebet sprechen. Braucht ihr etwas?“
Autor:Elisabeth Birnbaum aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
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