Heiliger Hippolyt
Auf den Spuren des Diözesanpatrons

Zeitgenössische Ikone des heiligen Hippolyt – nach alter Tradition wird der „Schreiber“ (Maler) der Ikone nicht genannt. | Foto: Gemeinfrei
  • Zeitgenössische Ikone des heiligen Hippolyt – nach alter Tradition wird der „Schreiber“ (Maler) der Ikone nicht genannt.
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Am 13. August feiert die katholische Kirche den Gedenktag des heiligen Hippolyt von Rom. Als Patron der Pferde, der Gefängniswärter, aber auch der Stadt und Diözese St. Pölten ehren wir den Heiligen und Märtyrer besonders.

Hippolyt von Rom wird in den meisten Abbildungen als Soldat mit Schwert, Schild, Fahne oder auch mit den Marterwerkzeugen dargestellt. Diese Darstellung ist jedoch eine Umwandlung des römischen Märtyrers und Bischofs, der keinesfalls mit einem Schwert, jedoch sehr wohl mit seinen Worten für den Glauben kämpfte.
Er war ein einflussreicher Bischof und nahm eine große Rolle in der römischen, katholischen Geistlichkeit ein. Darüber hinaus war er einer der fruchtbarsten griechischen Kirchenschriftsteller der westlichen Welt. Viele seiner Schriften wurden jedoch schnell vergessen, da sich bald nach ihm im christlichen Rom die lateinische Sprache durchsetzte.

Leben als bedeutender Theologe

Der Heilige wurde um 170 im grie­chisch sprechenden Osten des Römischen Reiches geboren. Er soll zuerst Schüler des heiligen Irenäus von Lyon gewesen sein und war dann unter Papst Viktor (189-199) als Presbyter (Priester) gegen Irrlehren tätig. Er widmete sich dem Leben als Schriftsteller und Gelehrter.

Dem damaligen Papst Kalixtus (217-222) warf er vor, in Ehesachen disziplinär nicht streng genug zu sein und Unstimmigkeiten in der Lehre über die Dreifaltigkeit Gottes zu haben. Aufgrund dieser Vorwürfe wird er oft als „Gegenpapst“ bezeichnet. Diese Bezeichnung scheint jedoch übertrieben, da das Papstamt in dieser Zeit noch nicht die dafür nötige Ausprägung hatte. Unter dem ersten „Soldatenkaiser“ Maximinus Thrax (234-238) brach im Jahr 235 eine Christenverfolgung aus, die sich vor allem gegen die führenden Personen der Kirche richtete. Hippolyt kam nach Sardinien zur Zwangsarbeit in einem Steinbruch, was einem Todesurteil gleichkam. Nach seinem Tod wurde sein Leichnam in den folgenden Jahren nach Rom zurück überführt und in einer Grabanlage an der Via Tiburtina, in der Nähe der späteren Kirche San Lorenzo, beigesetzt.

Legenden rund um den Heiligen

Oftmals wird Hippolyt von Rom mit dem Helden aus der griechischen Mythologie, Hippolytos, in Verbindung gesetzt. Sein Name wird mit Pferdelöser übersetzt, zudem wurde er von Pferden zu Tode geschleift. Da-
mit setzte sich die „Offizierslgende“, nach der Hippolytus der Kerkermeister des heiligen Laurentius war, durch, auch wenn das zeitlich nicht zusammenpasst. Laurentius bewirkte zahlreiche Wunder im Kerker, wodurch sich Hippolyt zum Christentum bekehrte und taufen ließ. Nach dem Martyrium des heiligen Laurentius begrub er ihn und bekannte sich öffentlich als Christ. Durch den Befehl des Kaisers jedoch musste er seine Taufkleidung ablegen und sich wie ein römischer Ritter kleiden. Danach wurde er von Pferden zu Tode geschleift. Durch diese Legende wurde Hippolyt zum Patron der Gefängniswärter und der Pferdehalter und wird auch in Abbildungen als Soldat dargestellt.

Namensgeber der Stadt St. Pölten

Als es im 8. Jahrhundert zu einer An­näherung zwischen den Päpsten in Rom und dem fränkischen Reich kam, wurden verschiedentlich Reliquien ins Frankenreich gebracht. Dies wissen wir von dem Vermittler Abt Fulrad von St. Denis. Der Ort, an den die Reliquien des heiligen Hippolyt verschickt wurden, bekam den Namen St. Pilt oder französisch St. Hippolyte. Abt Fulrad stand in dieser Zeit mit den Brüdern Adalbert und Autkar in Verbindung, welche die Gründer von St. Pölten sind. Von Tegernsee aus, wo Adalbert der erste Abt war, ist das Kloster St. Pölten gegründet worden.

Der Ort, der zunächst wie der Fluss Traisma hieß, bekam schließlich aufgrund der Reliquien des Heiligen den Namen St. Pölten. Der Name entwickelte sich jedoch mit der Zeit. 823 lautete er noch Traisma, 976 Traisma ad monasterium Sancti Yppoliti, ca. 1030 abbatia ad Sanctum Yppolytum, 1136 apud Sanctum Ypolitum, 1298 dann Sand Pölten. Bei der Errichtung der Diözese St. Pölten im Jahr 1785 wurde Hippolyt dann zum Diözesanpatron erwählt.
Text von Bianca Reiter

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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