Familie
Was Kinder über Geld wissen sollten

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Damit Kinder den Umgang mit Geld lernen, sollten Eltern ihnen einige Lektionen mit auf den Lebensweg geben – nicht nur zum Weltspartag. Das meint auch Michael Lackenberger, Geschäftsführer der Schuldnerberatung NÖ.

"Meine Armbanduhr habe ich leider verloren. Macht ja nichts, wir kaufen einfach eine neue!“ Wie viele andere Dinge im Leben müssen Kinder erst lernen, dass die meisten Gegenstände für Geld gekauft werden, und dass dieses Geld von den Eltern „erwirtschaftet“ werden muss. Für diesen wie auch für andere Lernprozesse sind die Eltern ein wichtiges Vorbild; sie zeigen ihren Kindern, wie man am bes­ten mit Geld umgeht. Eltern, die Kindern aus Gutherzigkeit (fast) alles kaufen, was sie sich wünschen, vermitteln ihnen ein unrealistisches Weltbild. Die Kinder wissen nicht, wie teuer etwas ist – und äußern ihre Wünsche ohne einen Gedanken an die Kosten. Auch teure Aktivitäten und Hobbies können dann zum Problem werden.

Über Geld offen sprechen
Deshalb ist es wichtig, in der Familie offen über Geld zu sprechen – auch wenn man damit ein Tabu bricht, („Über Geld spricht man nicht“). Einen Einblick in die familiären Finanzen können Eltern beispielsweise durch gemeinsame Haushaltsrechnungen geben, rät Michael Lackenberger, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Niederösterreich. „Hier können Kinder lernen, wieviel das Leben kostet – auch Kosten, die für Kinder gar nicht so offensichtlich sind, wie z. B. Fixkos­ten wie Miete, Energie, Versicherungen.“ Kinder sollten zudem von klein auf den Unterschied zwischen Brauchen und Wollen kennen lernen, am besten durch das Vorbild der Eltern. Um Impulskäufe zu vermeiden, empfiehlt Lackenberger das gemeinsame Anlegen einer so genannten „30-Tage-Liste“: Ich schreibe mir auf, was ich gerne kaufen möchte. Nach 30 Tagen schaue ich mir die Lis­te wieder an – und werde feststellen, dass einiges davon schon wieder gestrichen werden kann, weil ich es doch nicht brauche oder der drängende Kaufwunsch nicht mehr vorhanden ist. Auf gleiche Weise funktioniert auch das Aufschieben eines Wunsches bis zum Geburtstag (oder einen anderen Anlass). „Man glaubt gar nicht, wie oft dann dieser Wunsch gar nicht mehr an erster Stelle steht, wenn’s so weit ist“, sagt Michael Lackenberger.
Dass es unterschiedliche Preise für unterschiedliche Dinge gibt, dass z. B. Schuhe teurer sind als Semmeln, können Kinder bereits im Volksschulalter erkennen. Lackenberger ist darüber hinaus überzeugt, dass Kinder Preise vergleichen können, sobald sie ein Zahlenverständnis entwickeln. Voraussetzung dafür sei, dass Eltern ihnen beim Einkaufen erklären, warum jetzt der billigere oder der teurere Artikel gekauft wurde.
Eines ist für den Schuldnerberater besonders wichtig: „Wir sollten unseren Kindern auf jeden Fall sparen lernen.“ Egal, ob die Bank auf das Ersparte hohe oder niedrige Zinsen zahlt. Man spare ja eigentlich, um sich zu einem späteren Zeitpunkt etwas Teureres anzuschaffen. Oder weil man eine Geldreserve benötigt für den Fall, dass etwas Unerwartetes eintritt (z. B. Jobverlust oder das Auto geht kaputt …). „Für jüngere Kinder empfiehlt sich ein Sparschwein oder eine Spardose, die durchsichtig ist. So können sie gut erkennen, wieviel sie bereits gespart haben“, so Lackenberger.

Autor:

Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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