Die Caritas präsentierte ihre Schulen als kompetente Partner für Pflege- und Sozialausbildung
„Pflege darf in Österreich nicht zum Pflegefall werden“

St. Pöltens Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger (1. v. l.) und Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau (1. v. r.) verwiesen mit Schülern von Caritas-Pflegeschulen auf die guten Jobaussichten im Gesundheitsbereich.
  • St. Pöltens Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger (1. v. l.) und Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau (1. v. r.) verwiesen mit Schülern von Caritas-Pflegeschulen auf die guten Jobaussichten im Gesundheitsbereich.
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Der Personalbedarf im Gesundheits- und Soziabereich steige in den nächsten Jahren enorm an, auch die neue Bundesregierung habe das Thema zur Priorität erklärt. Darauf verwiesen bei einer Pressekonferenz in St. Pölten der österreichische Caritas-Präsient Michael Landau und der Caritas-Direktor der Diözese St. Pölten, Hannes Ziselsberger.

Landau begrüßte es ausdrücklich, dass sich die Regierung dem Thema Pflege und dem Personalbedarf im Gesundheits- und Sozialbereich besonders widme. Denn er warnte: „Pflege darf in Österreich nicht zum Pflegefall werden!“ Landau hoffte daher auf rasche und konkrete Schritte in Richtung einer Personaloffensive für die Pflege. Die Caritas sei mit ihren 18 Schulen in Österreich ein wichtiger Partner der Politik.

Bereits jetzt gibt es in sechs Bundesländern Caritas-Schulen und -Bildungszentren mit 5.300 Schülern, der Großteil besucht Schulen für Sozialbetreuungsberufe. Caritas-Direktor Ziselsberger erinnerte daran, dass ab Herbst in Gaming eine fünfjährige Pflegeausbildung mit Matura geplant ist („Kirche bunt“ berichtete). Schon jetzt beschäftigt die katholische Hilfsorganisation österreichweit 6.000 Mitarbeiter im Bereich Betreuung und Pflege.

Caritas-Direktor Ziselsberger gab für die Absolventen der Pflegeschule in Gaming eine Jobgarantie ab. Der Schulversuch als Höhere Lehranstalt dort sei „ein wichtiger Lückenschluss im Bildungssystem, denn bisher konnte eine Pflegeausbildung erst mit 17 Jahren begonnen werden.“ Generell sei der Bedarf an Pflege- und Sozialpersonal im Gebiet der Diözese sehr groß, österreichweit seien in der nächsten Zeit zigtausende Stellen nachzubesetzen.
 
Alleine die Caritas St. Pölten habe als einer der größten Anbieter von mobiler Hauskrankenpflege in Niederösterreich derzeit 80 offene Stellen in diesem Bereich, die nicht besetzt werden könnten. Dass für jede zehnte Stelle niemand gefunden werden könne, lasse ganz konkret spüren, dass sich der Mangel an Pflegekräften auswirke. Ziselsberger: „Wir von der Caritas sehen es als unsere Aufgabe, hier nicht bloß Forderungen zu stellen, sondern auch selbst aktiv zu werden und noch mehr hochqualitative Ausbildungsplätze anzubieten.“ Dafür wolle man nicht nur junge Menschen für den Pflege- und Sozialberuf gewinnen, sondern verstärkt auch berufliche Quer- und Umsteiger. Für diese ältere Zielgruppe fordert die Caritas eine entsprechende finanzielle Absicherung in der Zeit der Ausbildung.

Die Caritas gibt in ihren Schulen acht auf die Vermittlung von Werten wie Nächstenliebe und Menschlichkeit. Gleichzeitig betonten Landau und Ziselsberger das hohe Niveau in der Ausbildung bei den Caritas-Schulen – sowohl praktisch als auch theoretisch. Davon berichteten auch mehrere Schüler bei der Pressekonferenz.
Ein kompaktes Informationsangebot zu den Caritas-Schulstandorten und Ausbildungsformen gibt es unter www.caritas-schulen.at.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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