30 Jahre diözesane PfarrCaritas
Nächstenliebe "verleiht Flügel"

Foto: Wolfgang Zarl

Pfarren sind Knotenpunkte der Nächstenliebe“, betonte Michael Landau, Caritas-Europa- und Caritas-Österreich-Präsident, bei einem großen Festakt am 29. September in der Pfarre Amstetten-St. Stephan. Anlass war das 30-Jahr-Jubiläum der diözesanen PfarrCaritas, das Motto lautete „Unser Herz schlägt für …“ . Überall dort, wo Menschen das Evangelium hören, würde auf Notleidende hingeschaut. In allen Pfarren, Diözesen und Ländern würde man von Mensch zu Mensch helfen. Dabei komme es auf jeden Einzelnen an. Unter der Leitung von Christian Köstler ist diese Caritas-Organisation zu dem geworden, was sie ist, wurde Köstler von vielen Festgästen für seinen „Pioniergeist“ gewürdigt. So wurde daran erinnert, dass es in Amstetten und Seiten-stetten zwei carlas (Caritas-Läden, wo günstig Kleidung u. a. gekauft werden kann) gibt.

Köstler führte durch 30 Jahre Geschichte der PfarrCaritas: Auf der Diözesansynode 1972 wurde deren Gründung angeregt. Wichtige Initiatoren waren danach die bereits verstorbenen Sepp Winklmayr (Direktor der Pastoralen Dienste) und Bischofsvikar Franz Schrittwieser. Seit 1993 gibt es im Most- und Waldviertel PfarrCaritas-Referenten. Es sei immer entscheidend gewesen, genug Ehrenamtliche zu finden und gleichzeitig engen Kontakt mit der diözesanen Caritas zu halten, so Köstler. Oft genug war es schwer, die Not im eigenen Ort zu thematisieren.

Viele Akzente gesetzt

Zahlreiche Akzente wurden mittlerweile gesetzt: Bei der Trauerarbeit werden kompetent Trauernde begleitet, Hochwasseropfer wurden unterstützt, Haussammlungen durchgeführt, Geflüchteten geholfen, Projekte für einsame Menschen ins Leben gerufen oder Tratschbankerl errichtet, wo über Gott und die Welt gesprochen werden kann. Caritas-Präsident Landau sagte, die PfarrCaritas stünde für Zusammenhalt, Zuversicht, Hoffnung – und auch den Mut, kritisch zu widersprechen. Die PfarrCaritas verleihe Flügel der Nächstenliebe und der Menschlichkeit. Viele würden „brennen für ihre Aufgaben im Sinne Jesu. Wer in Gott eintaucht, taucht bei den Armen auf!“

Begegnung mit Christus

Die Caritas sei ein Seismograph der Nächstenliebe, sagte Hannes Ziselsberger, Direktor der diözesanen Caritas. In der PfarrCaritas werde der Geist der Menschenwürde weitergetragen. Auch Menschen, die nichts mit Kirche zu tun haben, würden sich darin gerne engagieren, die „Kirche bietet dafür einen Anker“. Veronika Prüller-Jagenteufel, theologische Referentin der Caritas, verwies darauf, dass die Arbeit vor allem von Frauen getragen werde. Die Begegnung mit Menschen in Not sei auch eine Begegnung mit Christus. Sie sprach auch die veränderten pastoralen Bedingungen an: In der PfarrCaritas sei immer klar gewesen, dass es Kooperationen in größeren Dimensionen brauche. Über Pfarrgrenzen hinweg, aber auch gemeinsam mit Gemeinden und Vereinen.

PfarrCaritas bedeute – so Christian Köstler –, Sorge füreinander zu tragen, konkrete Hilfe zu geben, hilfreiche Vernetzung und Austausch zu bieten, Begegnungen auf Augenhöhe, aktuelle Herausforderungen anzunehmen oder Dankbarkeit zu zeigen.

Im Rahmen der Feier wurde in der Stephanskirche eine Messe gefeiert, der Caritas-Präsident Landau vorstand. Foto: W. Zarl

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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