Hoher Besuch
Mutter-Kind-Haus: ein Haus des Lebens
Bischof Alois Schwarz und Caritasdirektor Hannes Ziselsberger besuchten das Mutter-Kind-Haus in St. Pölten und begegneten dort im Rahmen eines fröhlichen Sommerfestes den alleinstehenden Müttern und ihren Kindern.
Hohen Besuch gab es Ende Juni im Mutter-Kind-Haus in St. Pölten: Bischof Alois Schwarz und Caritasdirektor Hannes Ziselsberger besuchten die von der Caritas betreute Einrichtung für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder. Im Rahmen eines sommerlichen Frühstücks, bei dem von den jungen Frauen selbstgebackene Kuchen serviert wurden, kam es zu herzlichen Begegnungen zwischen den Müttern und dem Bischof sowie dem Caritasdirektor Ziselsberger. „Der Bischof ist ganz unkompliziert auf uns zugegangen. Es war eine sehr nette Begegnung“, sagte eine Mutter später im Gespräch mit „Kirche bunt“. Zutrauen, das auch die Kinder schnell fassten: So ging die zweijährige Vanessa offen auf den Bischof zu und führte ihn in ihrer fröhlichen Art durch den Garten.
Ein Zuhause für Alleinerziehende
Mit dem Besuch sprachen Bischof Schwarz und der Caritasdirektor den Frauen einerseits Mut und ihre Unterstützung zu, und sie machten andererseits im Rahmen der laufenden Haussammlung darauf aufmerksam, dass das Mutter-Kind-Haus eine jener Einrichtungen ist, denen die Spenden der Haussammlung zugute kommen.
„Ich bin sehr dankbar, dass es diese Möglichkeit für junge Frauen, die kein Zuhause haben, gibt“, betonte Bischof Schwarz im Anschluss an den Besuch. Dankbar sei er auch dafür, dass alleinstehende Mütter im Mutter-Kind-Haus kompetente Unterstützung und fachliche Begleitung, aber auch Nachbarschaft und Freundschaft mit anderen Frauen, die in ähnlichen Situationen sind, finden. Schwarz: „Die jungen Frauen können hier lebenstüchtiger werden.“
Lebenstüchtigkeit ist das erklärte Ziel des Mutter-Kind-Hauses. „Es ist das einzige in dieser Art in Niederösterreich und es ist derzeit voll besetzt“, berichtete Leiterin Petra Fischer. Neun Frauen, darunter drei Schwangere, und neun Kinder leben derzeit dort. Die Gründe, warum sie ins Mutter-Kind-Haus gezogen sind, sind vielschichtig: „Wohnungslosigkeit, ein alkoholabhängiger und/oder gewalttätiger Partner, Vernachlässigung, Verschuldung, Verwahrlosung…“, zählt Petra Fischer auf. Im Mutter-Kind-Haus werden die jungen Frauen aufgefangen, können hier zur Ruhe kommen, reifen, den Alltag trainieren, auch einmal ein Fest feiern und insgesamt fit für die Zukunft werden. Denn das Ziel des engagierten Teams im Mutter-Kind-Haus ist, so Petra Fischer, dass die Frauen nach rund einem Jahr selbständig leben können.
Die jungen Mütter zeigen sich für die Hilfe und Unterstützung dankbar. Michaela sagt: „Durch das Mutter-Kind-Haus hab’ ich mein Leben wieder in den Griff bekommen. Ich konnte hier zur Ruhe kommen und den Fokus wieder auf meine zwei Mädels legen. Hier arbeitet ein wunderbares Team.“ Und Angelika betont: „Ich habe hier wie in einer Familie leben dürfen. Vielen Dank, dass ihr mich und meinen Sohn so lieb aufgenommen habt. Er wird eine glückliche Kindheit haben.“ Julia sagt: „Ich bin noch nie so ernst genommen worden.“
„Mama, hab mich lieb!“
„Ich wünsche den Frauen, dass sie dem Leben trauen und dass sie zu sich selber finden“, sagt Bischof Alois Schwarz zum Abschied. Vor allem wünsche er den Müttern, dass sie die Botschaft ihrer Kinder verstehen. Bischof Schwarz: „Kinder kommen mit ausgestreckten Händen zur Welt. Und die Botschaft, mit der jedes Kind geboren wird, heißt: Mama, hab mich lieb!“ Wenn im Mutter-Kind-Haus für diese Botschaft das Umfeld geschaffen werde, dann werde es ein „Haus des Lebens“, so der Bischof.
Autor:Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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