Schutzkonzepte und 3-G-Regeln
Hochzeit planen in Corona-Zeiten

 Am „schönsten Tag des Lebens“ sollte alles stimmig sein. Wegen der Corona-Pandemie ist die Organisiation der Hochzeitsfeierlichkeiten noch komplexer. | Foto: stock.adobe.com
  • Am „schönsten Tag des Lebens“ sollte alles stimmig sein. Wegen der Corona-Pandemie ist die Organisiation der Hochzeitsfeierlichkeiten noch komplexer.
  • Foto: stock.adobe.com
  • hochgeladen von Kirche bunt Redaktion

Sich wieder trauen: 3 G-Regel, Schutzkonzepte und Registrierungen – Heiraten in Corona-Zeiten ist eine Herausforderung. Doch davon lassen sich viele Paare nicht abbringen.

Strahlender Sonnenschein. Aufgeregt schallen die Kirchenglocken an diesem Herbstnachmittag. Daniel wartet aufgeregt vor dem Altar auf seine Conny, die zum Traualtar schreitet. Für beide ist dieser Augenblick wie eine halbe Ewigkeit – jedoch nicht nur dieser. Bereits zwei Mal mussten sie die Hochzeit seit dem Frühjahr 2020 verschieben.
Nur knapp 39.700 Menschen gaben sich im Jahr 2020 in Österreich das Ja-Wort. Das sind um 13,8 Prozent weniger als im Jahr davor. Im ersten Halbjahr 2021 gab es laut Statistik Austria auch nur rund 14.900 Eheschließungen. „Viele Ehepaare konnten aufgrund der Einschränkungen nur standesamtlich heiraten und wollen die kirchliche Trauung und das Fest später nachholen“, sagt Raphaela Ramler, Hochzeitsplanerin aus St. Pölten, die jedes Jahr bis zu zwölf Hochzeiten in ganz Österreich organisiert und begleitet.

Nie ohne 3-G
Bei „Feiern aus einmaligem Anlass“ wie etwa Trauungen in der Kirche ist ein Präventionskonzept nach wie vor verpflichtend. Entfallen kann aber das Tragen der FFP2-Maske während der Feier, wenn stattdessen ein „3 G-Nachweis“ von allen vorgelegt wird, heißt es von der Österreichischen Bischofskonferenz. „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern sich laufend, was langfristige Planungen erschwert“, sagt die Wedding-Planerin im Gespräch, die nicht nur die Veröffentlichungen studieren und bestimmte gesetzliche Richtlinien einhalten, sondern jedes Mal auch die bekannte 3 G-Regel kontrollieren muss. Als Covidbeauftragte setzt sich Ramler auch damit auseinander, wie sie die Hochzeitsgäste auf die gesetzlichen Vorgaben hinweist, da es immer wieder einige unter ihnen gibt, die sich nicht daran halten wollen. „Offen und ehrlich mit ihnen zu kommunizieren ist dabei das Um und Auf“, ist die Mutter einer kleinen Tochter überzeugt.

Unter der Haube

Ein Fest wie eine Hochzeit wird intensiv vorbereitet: Angefangen von der Trauung in der Kirche über den Blumenschmuck, die Einladungen, die Musikband, das Restaurant bis hin zum Programm für die Gäste – als Hochzeits-Planerin übernimmt Raphaela Ramler die Organisation und versucht, sämtliche Wünsche zu erfüllen. Doch während es unter normalen Bedingungen ausreicht, mit den Planungen ein Jahr im Voraus zu beginnen, sieht es momentan ganz anders aus: Denn viele Paare haben wegen der Corona-Pandemie auch die Hochzeits-Feierlichkeiten ganz verschoben, was heißt, dass begehrte Locations bis ins Frühjahr 2023 ausgebucht sind. Kurzfristig sei aber auch im kommenden Winter noch vieles möglich, beruhigt Ramler.

In der Dompfarre St. Pölten kann seit Mitte Mai wieder geheiratet werden: Zunächst waren Trauungen aber nur „in abgespeckter Form mit wenigen Gästen“ möglich, wie sich Dompfarrer Josef Kowar erinnert. Keine Personenbegrenzungen mehr sieht die aktuelle Regelung vor. Jedoch müssen die Paare auch hier ein Präventionskonzept vorlegen. Bis Jahresende sind im Dom aber keine Hochzeiten mehr geplant. Anders sieht es im kommenden Frühjahr aus. „Termine sind nur noch in begrenztem Umfang frei“, erklärt der Dompfarrer.

Mit viel Gelassenheit

Die Trauung ist vorüber. Auch Raphaela Ramler atmet erleichtert auf. Denn die erste Hürde ist damit geschafft. „Wir haben nur ein sehr kurzes Zeitfenster, in dem wir alles vorbereiten und organisieren müssen“, erzählt sie. Das mache jede Hochzeit zu etwas Besonderem – noch dazu in diesen Zeiten. „Ja, ich stehe den Herausforderungen auch viel gelassener gegenüber als noch vor einem Jahr. Und meine Paare auch.“
Von Christopher Erben

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ