Ehrenamt
"Hier helfen macht einfach Sinn"

Ninette Schramm hilft derzeit zwei Mal pro Woche im soogut-Sozialmarkt von St. Pölten. | Foto: Patricia Harant-Schagerl
  • Ninette Schramm hilft derzeit zwei Mal pro Woche im soogut-Sozialmarkt von St. Pölten.
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Die soogut-Sozialmärkte können zurzeit selbst jede Hilfe brauchen, die sie bekommen können: Seit Beginn des Jahres erhalten sie keine Förderungen des Landes NÖ mehr und müssen sich aus Eigenerwirtschaftung und Spenden finanzieren. Zahlreiche angestellte Mitarbeiter mussten schon Ende 2019 entlassen werden. Corona-bedingt bleiben zudem jetzt viele – vor allem ältere – ehrenamtliche Helfer zuhause.
Ninette Schramm ist eine der Helferinnen, die nach wie vor im Sozialmarkt von St. Pölten tätig sind. Jeden Mittwoch und Freitag packt sie für einige Stunden mit an: Waren im Lager sortieren und in
die Regale ein­schlichten, im Second Hand-Bereich verkaufen, Pässe ausstellen, etikettieren. Dabei hat Ninette Schramm selbst durch die Carona-Krise ihre Vollzeit-Anstellung verloren. In ihrem neuen Job arbeitet sie derzeit geringfügig, weshalb wieder etwas mehr Zeit für das Engagement im Sozialmarkt bleibt. „Ich bin ein sozialer Mensch und helfe gern. Das macht einfach Sinn“, erklärt die junge Frau ihre Motivation. Auch dass sie mithelfen kann, Ware zu retten, die sonst weggeschmissen würde, bereitet ihr Freude.
In den soogut-Sozialmärkten können Menschen einkaufen, die sich in einer finanziell schwierigen Situation befinden. Es kommen Bezieher einer Mindestpension ebenso wie Alleinerziehende, Arbeitslose und Teilzeitbeschäftigte – in Summe werden rund 30.000 Menschen in NÖ versorgt. Zur Zeit ist das Einkaufen auch ohne Einkaufspass möglich.

Fahrer holen die Ware ab

Die Sozialmärkte verkaufen einwandfreie Waren, die sonst weggeschmissen würden oder die von Firmen gespendet werden, zu einem niedrigen Preis. Tonnen an Lebensmitteln, die wegen kleiner Schäden oder wegen Überproduktion in der Mülltonne landen würden, werden hier angeboten. Fahrer holen die Ware von den Supermärkten und anderen Betrieben ab und bringen sie in die Sozialmärkte, die über Kühlhäuser verfügen. Betriebe und Einzelpersonen, die Waren abgeben wollen, wenden sich an den Waren­spendenbeauftragen der Sozialmärkte (Tel. 0676/880 44 662).
Seit der Corona-Krise bieten einige Sozialmärkte „soogute Lebensmittel­kis­terl“ an, in St. Pölten und Tulln werden sie nach Hause geliefert. Bestellt werden sie über eine Hotline (Tel. 0676/880 44 160) von Montag bis Samstag zwischen 7.30 und 13 Uhr.
Die Küche in St. Pölten musste vor Kurzem geschlossen werden, weil es zu wenig Personal gibt. Zuerst sind die älteren Helfer Corona-bedingt ausgefallen, dann alle jene, die mit der Öffnung der Geschäfte wieder in ihren Job zurückkehrten. „Jetzt stehen wir quasi wieder am Start“, sagt Pressesprecherin Ursula Oswald, „und suchen Ehrenamtliche.“ ph

Hilfe dringend gesucht

Die soogut-Sozialmärkte in Nieder­österreich suchen dringend ehrenamtliche Helfer. Nur mit ihrer Hilfe kann der Betrieb aufrecht erhalten werden.
Gearbeitet wird unter den generell strengen Hygienebedingungen des Lebensmittelhandels. Einkaufswägen werden desinfiziert, nur eine bestimmte Anzahl an Kunden eingelassen, Handschuhe liegen für die Kunden bereit.
Gesucht werden Menschen, die sich engagieren wollen und mindes­tens etwa vier Stunden pro Woche Zeit haben. Interessierte können sich direkt bei der Marktleitung eines Standortes melden oder bei Ursula Oswald: Tel. 0676/880 44 654.

Autor:

Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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