Benefizsuppenessen
Fastensuppe für mehr Klimagerechtigkeit
Benefizsuppenessen im NÖ Landhaus als Höhepunkt der „Aktion Familienfasttag“. Die Katholische Frauenbewegung (kfb) sammelt Spenden für Frauen in armen Ländern, die besonders vom Klimawandel betroffen sind.
Die Klimakrise trifft uns alle. Doch sie trifft uns nicht alle in gleicher Weise. Sie ist gerade für diejenigen am meisten zu spüren, die sie am wenigsten verursacht haben – die Frauen im Globalen Süden“, mit diesen Worten begrüßte die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung (kfb) der Diözese St. Pölten, Anna Rosenberger, die Gäste zum Benefizsuppenessen. Traditionell laden dazu die kfb gemeinsam mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner alljährlich ins Landhaus ein. Der Einladung waren Bischof Alois Schwarz, zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik, allen voran Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, und Caritasdirektor Hannes Ziselsberger gefolgt.
Bischof Alois Schwarz erinnerte in seiner Ansprache, dass es viele Länder der Welt gäbe, die „keine laute Stimme“ haben und selten in den Medien vorkommen. Die kfb schaue auf Menschen, die in bedrängten Situationen leben und keine Stimme habe. Er sei, so der Bischof, der kfb für ihren Einsatz dankbar.
„Das Fastensuppenessen ist eine wunderbare Tradition, die wir auch heuer fortschreiben“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die auch betonte: „Wir leben in Zeiten globaler Krisen, in Zeiten des Klimawandels und in Zeiten der Polarisierung, wo man oft auch den Blick auf das Wesentliche verliert. Aber gerade weil es uns in Niederösterreich gut geht, haben wir auch die Verpflichtung und Verantwortung, anderen zu helfen und mit anderen zu teilen. Und diese Verantwortung nehmen wir auch wahr, wie die Aktion der Katholische Frauenbewegung eindrucksvoll Jahr für Jahr aufzeigt.“
Scheinwerferlicht auf Ungerechtigkeiten
Die seit 66 Jahre bestehende entwicklungspolitische Initiative der kfb soll heuer ein „Scheinwerferlicht auf die Ungerechtigkeiten werfen“, die der Klimawandel insbesondere für Frauen mit sich bringt, so Rosenberger. Denn der Klimawandel sei eine der wichtigsten globalen Fragen, die es zu lösen gelte. Die „Aktion Familienfasttag“ der kfb fördert mithilfe von Spendengeldern weltweit 57 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. Ernährungssicherheit, gleiche Rechte für Frauen, Bildungszugang und ökonomische Selbstständigkeit seien die Zielsetzungen. Durch die Klimakrise kämen zusätzlich zu den sozialen Herausforderungen nun vielerorts auch erschwerte Umweltbedingungen hinzu. Schwerpunktland heuer ist Nepal, einem vom Klimawandel am meisten betroffenen Ländern: Längere Regenzeiten als bisher und gefährliche Erosionen, gleichzeitig Perioden der Trockenheit und voranschreitende Wüstenbildung sowie vermehrte und neue Schädlinge schmälern die Ernten und entziehen insbesondere der indigenen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Dem gegenüber stehen laut kfbö „übermächtige Großkonzerne, die mit zusätzlich umweltschädlichen Agrarmaßnahmen einen gewinnmaximierenden Lobbyismus betreiben“.
Verlässlichere Ernten
Hier setzen die nepalesischen NGO-Partnerinnen der „Aktion Familienfasttag“ an. Mit neuen, nachhaltigen Anbaumethoden sorgen Frauen im massiv klimageschädigten Land für verlässlichere Ernten und mehr Ernährungssicherheit. Über dieses Erfolgsprojekt der „Aktion Familienfasttag“ berichten Agrartechnikerin Sunita Chaudhary und Koordinatorin Januka Khatiwada von der kfb-Partnerinnenorganisation „Social Work Institute“ (SWI). Der Fokus der Unterstützung aus Österreich liegt auf den Frauen, die in Abwesenheit der meist in Indien arbeitenden Männer für Haus, Anbau und Kinder zuständig sind. Das SWI, gegründet 1987 von einem Jesuitenbruder aus Nepal, fördert den Erfahrungsaustausch unter aktuell 500 involvierten Frauen, den Aufbau von Kooperativen und gestaltet Weiterbildungsprogramme. Khatiwada und Chaudhary sind noch bis 3. März in Österreich und besuchen auch in der Diözese St. Pölten mehrere Pfarren.
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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