35+25+20+20=100
Emmaus feierte Jubiläen von 4 Einrichtungen

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Alle haben gesagt: Eine super Idee – aber bitte nicht bei uns“, schilderte Karl Rottenschlager beim JubiläumsFestakt von vier Einrichtungen der Emmaus-Gemeinschaft St. Pölten den mühsamen Beginn. Der Verein hilft sozial benachteiligten, haftentlassenen oder wohnungslosen Menschen, in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Für sein Engagement erhielt Gründer Rottenschlager in St. Pölten-Viehofen viel Applaus. Mitstreiter, Politik, Kirche und jene, denen Emmaus geholfen hat, wissen um seine großen Verdienste.
35+25+20+20=100 ist die große Formel. Konkret: 35 Jahre Wohnheim Kalvarienberg, 25 Jahre Tagesstätte CityFarm, 20 Jahre Frauenwohnheim Brot & Rosen und 20 Jahre Jugendnotschlafstelle COMePASS. Hinter dieser Formel stehen große Zahlen und vor allem Menschen. 21.607 Personen konnte Emmaus seit 1982 helfen, 943.269 Nächtigungen in den Einrichtungen wurden seit 1995 verzeichnet, wie Emmaus-Obmann Harald Joichl und Geschäftsführer Peter Hirsch berichteten.

Notschlafstellen, Wohnheime, Werkstätten, Betreuungseinrichtungen und Beratungsstellen unterstützen Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Täglich werden 320 Menschen von einem 155-köpfigen Team begleitet. Großen Dank sprachen die Emmaus-Verantwortlichen den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden aus.

Immer auf Augenhöhe

„Es geht Emmaus immer um die Würde des Menschen und das auf Augenhöhe“, würdigte Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig den Verein. Emmaus bedeute „gemeinsam auf die Not hinschauen und handeln“. Auch Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister bekräftigte die konkrete Hilfe, Emmaus gebe Menschen in Not Hoffnung.

Emmaus sucht den Kontakt zur Bevölkerung und so folgte nach dem Festakt das 3. Viehofner Grätzlfest, bei dem auch die Pfarre eingebunden war. Zuvor sprach Pfarrer
P. Marian Gruber OCist ein Segensgebet.

Die vier gefeierten Einrichtungen

Menschen mit psychischen Erkrankungen durch Gartenarbeit als therapeutisches Mittel zurück ins Leben zu helfen, ist das Ziel der Tagesstätte Cityfarm. Wie Projektleiterin Gabriele Kellner erzählte, könne eine sinnvolle Beschäftigung wie das Hegen von Jungpflanzen oder auch die Verarbeitung des Gemüses und Gemeinschaft heilsam sein.

Für Frauen gibt es spezielle Risikofaktoren, warum sie sich an das Frauenwohnheim Brot & Rosen wenden, sagte Projektleiterin Rita Olah. Im Fall von Trennungen oder häuslicher Gewalt hätten diese Frauen wenig Chance auf Sozialleistungen, da diese an Erwerbstätigkeiten gekoppelt sind. Oft würden Hilfen bei psychischen Erkrankungen oder Traumata in Anspruch genommen werden.

„Wir nehmen die Gäste so, wie sie sind, und gehen immer vom guten Grund aus“, sagte Bernhard Klemt, Projektleiter Jugendnotschlafstelle COMePASS. Es sei wichtig, den Gästen Zeit und Raum zu geben, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Seit der Gründung haben insgesamt 1.386 Jugendliche die Notschlafstelle in Anspruch genommen.

Das Wohnheim Kalvarienberg stellt wohnungslosen Männern Leistungen zur Grundversorgung, etwa Wohnraum, Verpflegung, Waschmöglichkeiten zur Verfügung. Die Probleme der Gäste seien in den letzten Jahren komplexer geworden. Eine Herausforderung sei das Wetter, denn ohne Unterkunft seien nicht nur die Kälte im Winter, sondern auch die extreme Hitze gefährlich, so Projektleiter Lorenz Hochschorner.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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