Arbeiten auf einer Covidstation
Eine Stütze in der Krise

Andrea Nagelstrasser arbeitet als Diplomierte Pflegekraft auf einer Covid-Station. | Foto: zVg
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Andrea Nagelstrasser ist Diplomierte Pflegekraft im Landesklinikum Amstetten und arbeitet auf der Covid-Station. Mit vollem Körpereinsatz und viel Gespür steht sie den Patienten zur Seite.

Seit mehr als einem Jahr ist es an Andrea Nagelstrassers Arbeitsplatz nicht mehr so wie je zuvor. Die Mostviertlerin arbeitet als Diplomierte Pflegekraft auf einer Interdisziplinären Station im Landesklinikum Amstetten. Seit November ist diese Station 52 die Covid-Station des Hauses.

„Schwitze viel mehr“

Flexibel zu sein war auf der Interdisziplinären Station auch vor der Pandemie wichtig, erzählt Andrea Nagelstrasser. Andrea und ihre Kollegen betreuten Patienten der Traumatologie, manchmal auch interne Patienten. Als im März vergangenen Jahres die Covid-19-Pandemie ihren Beginn findet, hilft die 43-Jährige immer wieder auf anderen Stationen aus. Es sei anfangs ein Durcheinander gewesen und keiner habe gewusst, wie sich alles entwickeln wird, erinnert sie sich.

Seit November ist die Interdisziplinäre Station die Covid-Station im Klinikum. Nun ist Andrea Nagelstrasser täglich mit dem Virus konfrontiert: „Am Anfang war es schwieriger, die Schutzkleidung anzuziehen. Das Arbeiten ist körperlich anstrengender geworden, man schwitzt viel mehr.“
Im November ist nicht nur die Station voll mit erkrankten Patienten, sondern auch die Mitarbeiter infizieren sich zunehmend. Irgendwann sind nicht mehr viele übrig geblieben, erinnert sich Nagelstrasser. Die Krankenschwester springt häufig für Kollegen ein.

Angst im Mittelpunkt

Auf die Station selbst kommen Covid-Patienten, die entweder an einer coronabedingten Lungenentzündung leiden oder einen Unfall erlitten haben und gleichzeitig positiv getes­tet werden. Bei ihnen kontrolliert das Team regelmäßig die Vitalwerte wie den Blutdruck und die Sauerstoffsättigung. Jene Menschen, die Sauerstoff benötigen, bekommen Inhalationen. Und auch die normale Pflege wie Körperpflege steht am Programm. Bei all dem trägt das Personal Schutzkleidung: „Wir versuchen, so viele Dinge wie möglich auf einmal zu erledigen“, sagt Nagelstrasser.

„Wir versuchen, so viele Dinge wie möglich auf einmal zu erledigen“, sagt Andrea Nagelstrasser über die Pflege mit Schutzkleidung.

Zeit brauchen die Pflegekräfte auch dafür, die Patienten seelisch zu unterstützen. Denn vor allem die Atemnot macht den Menschen Angst. Und die Aussicht, auf die Intensivstation verlegt zu werden. Dass das Virus die Patienten auch nervlich so angreift, bewegt die zweifache Mutter. Sie beobachtet aber auch positive Dinge: „Ältere Menschen gehen leichter mit der Krise um und schaffen es auch besser, allein im Zimmer zu sein“, sagt Nagelstrasser. Sie sind es auch, die positiv in die Zukunft blicken. Dankbar sind alle Patienten, vor allem auch für jede Berührung.

Persönliche Lehren aus der Krise

Die Covid-19-Pandemie stellt vor allem das Personal in den Kliniken vor Herausforderungen. Welche persönlichen Lehren zieht Andrea Nagelstrasser aus der Krise? „Ich habe gelernt, dass ich auf mich selbst schauen muss. Als Pflegekraft hat man die Tendenz, zuerst auf alle anderen zu schauen. Das fängt bei der Schutzkleidung an: Zuerst ziehen wir uns an, danach erst können wir helfen. Ich kann nun meine Grenzen besser definieren und weiß, dass ich eine Erholungsphase brauche.“ Ausgleich findet die Mostviertlerin in ihrem zweiten Standbein als Yogalehrerin. Und auch in der derzeitigen Situation machen sie und ihre Kollegen das Beste daraus: Und so wird auch mit Patienten gescherzt. Mittlerweile gibt es auch wieder Zeit, um mit den Kollegen zu plaudern. Denn es sind vor allem viel Kommunikation und Teamarbeit, die Andrea Nagelstrasser und ihre Kollegen gut durch die Pandemie kommen lassen. Daniela Rittmannsberger

Andrea Nagelstrasser arbeitet als Diplomierte Pflegekraft auf einer Covid-Station. | Foto: zVg
Auch bei normalen Tätigkeiten wie dem Essen-Verteilen ist Schutzkleidung notwendig.  | Foto: zVg
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Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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