Unwetter und Hochwasser im September 2024
Ein Land vereint in der Katastrophe

Zillenfahrer der Freiwilligen Feuerwehr in Rust im Tullnerfeld im Einsatz.
 | Foto: Helmut Forhinger/APA/picturedesk.com
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Enorme Regenmengen sorgten in Niederösterreich und anderen Bundesländern sowie in Tschechien, der Slowakei, Bulgarien oder auch Rumänien für katastrophale Hochwassersituationen.

Sintflutartige Regenfälle sorgten in den Tagen zwischen 13. und 16. September für extreme Hochwassersituationen – besonders Niederösterreich und hier Gebiete in der Diözese St. Pölten waren schwer betroffen. Die traurige Bilanz: Fünf Menschen kamen ums Leben, rund 2.200 Menschen mussten evakuiert werden, Häuser wurden zum Teil unbewohnbar, Keller waren überschwemmt und mussten ausgepumpt werden, Straßen- und Bahnverbindungen waren unterbrochen, 36 Gemeinden nicht erreichbar, Notunterkünfte mussten errichtet werden ...

32.600 Einsatzkräfte wurden in den Tagen aufgeboten, um den betroffenen Menschen, Gemeinden und Gebieten beizustehen. Die Einsatzorganisationen – allen voran die Freiwillige Feuerwehr, Rotes Kreuz, Samariterbund, Polizei, Bundesheer ... – leisteten in den Tagen Übermenschliches, wurde allseits gelobt. Aber auch die „Nächstenhilfe“ durch Nachbarn, Familienangehörige, Freunde und Bekannte kannte offenbar keine Grenzen. Dafür gab es allseits Lob und Anerkennung!
Notfallseelsorge für Betroffene
und erschöpfte Einsatzkräfte
Schwer im Einsatz war auch die Notfallseelsorge der Erzdiözese Wien und der Diözese St. Pölten. Ihr Augenmerk richtete sich vor allem auf die Hochwasseropfer, aber auch auf die zum Teil komplett erschöpften Feuerwehrleute. Sie hörten zu, nahmen Anteil, spendeten Trost. „Es wird leicht übersehen, dass jemand nur gut helfen kann, wenn es ihm selber nicht schlecht geht“, sagte der erfahrene Notfallseelsorger Martin Stigler, der für die Diözesen Wien und St. Pölten zuständig ist.

Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe, am 17. September, hatten die Regenfälle aufgehört. Doch Entwarnung gab es zunächst nicht. „Unsere Krisenstäbe sind installiert und wir haben auch mit unserer Soforthilfe gestartet. Doch seit dem Jahrhunderthochwasser 2002 wissen wir: Erst wenn die Pegelstände wieder fallen, wird das gesamte Ausmaß der Katastrophe sichtbar werden. Das heißt: Unsere Hilfe wird einen langen Atem haben müssen“, waren sich Caritasdirektor Hannes Ziselsberger und Caritas-Generalsekretär Christoph Riedl einig.

„Unsere Hilfe wird einen langen Atem haben müssen.“

Das Jahrhunderthochwasser in großen Teilen Ostösterreichs hat laut Caritas auch eine Welle von Hilfsbereitschaft ausgelöst. Sobald die Akutsituation im Griff ist, seien freiwillige Helferinnen und Helfer für die dann folgenden Aufräum- und Wiederinstandsetzungsarbeiten hochwillkommen. Caritas-Generalsekretär Riedl zeigte sich beeindruckt davon, dass zu den bisher 40.000 auf füreinand.at registrierten Menschen zuletzt weitere knapp 2.600 hinzugekommen seien. Die Caritas werde in Absprache mit Pfarren und Gemeinden in den Krisengebieten vor Ort Sprechstunden anbieten, die gefahrlos leistbare Hilfe koordinieren sollen. Bereits jetzt werden Opfer der Flutkatastrophe dazu aufgefordert, sich in Notlagen an das Team der Caritas Akuthilfe zu wenden. Ein Formular dafür ist unter https://www.caritas-stpoelten.at/akuthilfe-hochwasser online gestellt. Betroffene können sich auch täglich zwischen 9 bis 18 Uhr an die österreichweite Hochwasser-Hotline der Caritas wenden (Tel. 05 17 76 300).

Mit Betroffenheit und Anteilnahme haben auch Österreichs Bischöfe auf die Unwetterkatastrophe reagiert. Allen voran erinnerte Bischof Alois Schwarz an die Betroffenen und die Einsatzkräfte, „die unermüdlich für unsere Sicherheit im Einsatz sind“. Er rief via Soziale Medien zum Gebet auf. Lesen Sie dazu auch die Worte des Bischofs auf Seite 3 dieser Ausgabe.

Kardinal Christoph Schönborn rief dazu auf, der Flut eine „große Welle der Menschlichkeit und des Zusammenhalts“ entgegenzusetzen.

Spenden: Die Caritas bittet dringend um Spenden: Caritas Österreich, Kennwort: Katastrophenhilfe Österreich, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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