Vier Wochen lang im Spital
Ehemaliger Caritasdirektor überstand Covid-19
Es ist gut gegangen. Ich bin ausgeheilt“, erzählt Werner Scholz im Telefonat mit „Kirche bunt“. Vier Wochen lang wurde der ehemalige Caritasdirektor der Diözese St. Pölten, nachdem er sich mit dem Coronavirus angesteckt hatte und an Covid-19 erkrankt war, im Krankenhaus behandelt. „Ich war zuerst in Scheibbs und dann bin ich nach Melk verlegt worden“, berichtet der 87-Jährige. Im Krankenhaus habe er eine „totale Isolation“ erlebt. „Erschwerend kam hinzu, dass auch mein Handy beschädigt war.“ Im Krankenhaus-Alltag sei er aber ohnehin „immer beschäftigt“ gewesen.
Lob für Krankenhauspersonal
Großes Lob und Anerkennung spricht der ehemalige Caritasdirektor dem Krankenhauspersonal aus. „Alle waren sehr bemüht und die Hygienevorschriften waren enorm.“ Vor jedem Kontakt mit dem Patienten mussten sich das Pflegepersonal und die Ärzte komplett umziehen und danach wieder umziehen und desinfizieren.
Wo er sich angesteckt haben könnte, weiß Werner Scholz nicht. „Das macht jetzt auch keinen Sinn, da einen Schuldigen zu suchen.“ Dabei hatte der langjährige Caritasdirektor keine typischen Erkrankungsanzeichen, nur ganz leichten Husten. Besorgt wurde die Familie, weil sich Scholz einige Tage lang nach dem Essen übergeben musste. „Nach drei, vier Tagen haben wir gesagt, das ist nicht normal, das müssen wir anschauen lassen“, berichtet seine Ehefrau Hermine. Die 89-Jährige ist übrigens nicht erkrankt und wurde negativ auf das Coronavirus getestet.
Eisernes Hochzeitsjubiläum
Zu seinem 87. Geburtstag am 15. April und zum Eisernen Hochzeitsjubiläum am 11. April lag Werner Scholz noch im Krankenhaus. In 65 Ehejahren habe man vieles gemeinsam gemeistert, nun auch die Coronavirus-Erkrankung ihres Mannes, so Frau Scholz. Das Ehepaar lebt in Wieselburg und hat sieben Kinder großgezogen. Werner Scholz war von 1965 bis 1996 Direktor der Caritas St. Pölten und viele Jahre Vizepräsident der Caritas Österreich. Wesentlich war er am Aufbau der Caritas zu einem modernen Sozialdienstleister beteiligt.
Die Corona-Pandemie, so Scholz, mache nochmals bewusster, dass man voneinander abhängig und auf die Gemeinschaft angewiesen sei. „Die Corona-Pandemie führt uns zu einem neuen Gemeinsinn“, sagt der ehemalige Caritasdirektor. Die Krise mache aber auch deutlich, „dass für uns vieles wohl zu selbstverständlich war, wie der Kommunionempfang“. Es gelte nun, sich dessen bewusst zu werden.
Autor:Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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