Ökumenisches Mittagessen mit LH Mikl-Leitner
„Dankbar für das gute Miteinander“
Je mehr Verunsicherung es gibt, umso mehr Halt brauchen die Menschen. Es braucht ein Wertesystem – die Zehn Gebote geben uns allen Orientierung und sie stehen für unsere Grundwerte.“ Mit diesen Worten plädierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner beim traditionellen ökumenischen Mittagessen für den Schulterschluss zwischen Staat und Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften. Hochrangige Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche – allen voran Kardinal Christoph Schönborn, Bischof Alois Schwarz, NÖ Superintendent Lars Müller-Marienburg und Niederösterreichs Äbte – hatten sich auf Einladung der Landeshauptfrau im NÖ Landhaus eingefunden.
Große Herausforderung
„Die letzten eineinhalb Jahre waren für uns alle eine große Herausforderung“, sagte Mikl-Leitner. Insbesondere die Kirchen seien auch gefordert gewesen und hätten neue Formen der Kommunikation sehr gut genutzt, verwies die Landeshauptfrau u. a. auf gestreamte Gottesdienste in Lockdown-Zeiten. Ihr selbst habe sich das Bild vom 27. März 2020 eingebrannt, als der „Heilige Vater allein vor dem Petersdom für die Opfer gebetet und den Segen gespendet hat“. Nun hoffe man, dass das Schlimmste überwunden ist. Heute, so die Landeshauptfrau, „stehen wir wieder gut da“. So habe durch die Kurzarbeit hohe Arbeitslosigkeit verhindert werden können und es gebe wieder eine gute wirtschaftliche Entwicklung. Nichtsdestotrotz sei nach wie vor viel Unsicherheit zu spüren – auch im Blick auf den Klimawandel, die Zukunft der EU, Migration und Integration. Als bleibende Aufgabe bezeichnete sie es, sozial Schwache zu unterstützen.
„Mutiges Risiko“
Kardinal Christoph Schönborn erinnerte in seinem Statement an jenes Gespräch vom 13. März 2020 zwischen Bundesregierung und Religionsvertretern, in dem einmütig festgelegt worden sei, öffentliche Gottesdienste im Lockdown auszusetzen. Es sei ein Hoffnungszeichen, dass sich die gemeinsame Verantwortung von Staat und Kirchen in der Krise bewährt hätten.
Der Wiener Erzbischof dankte der Politik für das „mutige Risiko“, die Corona-Krise durch massive finanzielle Unterstützung abzufedern. Schulden zu machen, um die Folgen der Pandemie für die Bevölkerung zu mildern, habe sich in dieser „extrem ernsten Situation“ als erfolgreicher Weg erwiesen. Alle Folgen der Krise seien längst noch nicht absehbar, dennoch sei Dankbarkeit angebracht für die bewährten Institutionen der Gesellschaft „und vor allem für das grundlegende Vertrauen zueinander“.
Mit Corona sei „Unvorstellbares Realität“ geworden, erinnerte der evangelische Superintendent Lars Müller-Marienburg an die gottesdienstlose Zeit. Die Pandemie habe gezeigt, dass Jugendliche nur real erreichbar sind. Der Superintendent blickte auf das Jubiläumsjahr 2022 voraus, in dem die Superintendentur Niederösterreich 75 Jahre alt wird.
Autor:Sonja Planitzer aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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