Katholische Frauenbewegung
50 Jahre Missionskerzen brachten viel Hoffnung und Licht

Foto: Wolfgang Zarl

Die Missionskerzen-Aktion der Katholischen Frauenbewegung (kfb) der Diözese St. Pölten ist eine Erfolgsgeschichte: Am 15. Oktober wurde das 50-Jahr-Jubiläum im Bildungshaus St. Hippolyt im Rahmen des diözesanen Frauentages gefeiert. Dieser stand unter dem Motto „Mit Mut und Hoffnung“ – das aktuelle Jahres­thema der kfb – und war ein Angebot für Frauen „voll Leichtigkeit, Begegnungen, Stärkung, Information und Spiritualität“. Ein Impulsreferat gab die bekannte Autorin und Pädagogin Barbara Pachl-Eberhart.

1,6 Millionen Kerzen

Jedes Jahr werden rund 33.000 Kerzen von der kfb ausgegeben und von Frauen in den Pfarren verziert. 2001 wurde die Millionste Kerze in Texing für den guten Zweck verkauft, mittlerweile sind es rund 1,6 Millionen, so kfb-Vorsitzende Anna Rosenberger und Kath­arina Kratoch­will, Generalsek­retärin der diözesanen Katholischen Aktion.
„Mit ihrer Kreativität und ihrem Engagement sammeln Frauen Spenden und unterstützen Frauenprojekte in Österreich und weltweit“, erinnern Rosenberger und Kratochwill an den guten Zweck.

Die diesjährige Kerze wurde ganz in Rot gehalten, berichtete die Geistliche Assistentin der kfb, Monika Liedler, im Rahmen des Gottesdienstes, den Dompfarrer Josef Kowar zelebrierte. Das Bordeaux-Rot der Kerze, führte Liedler aus, stünde für „Herzblut, mit dem die Aktion von vielen gelebt wird“. Und das Kreuz auf der Kerze symbolisiere die Verbindung von Himmel und Erde und zeige die ausgestreckten Arme Jesu am Kreuz als Zeichen der Liebe Gottes zu uns Menschen.

KA-Generalsekretärin Kratochwill zählte jene Pfarren auf, die beim Verkauf der Kerzen im Vorjahr am erfolgreichsten waren: Die kfb der kleinen Pfarre Oberhöflein verkaufte eine Kerze pro 1,49 Katholiken, in der mittelgroßen Pfarre Würmla wurden 2,79 verkauft und in der großen Pfarre Aschbach kam man auf eine Kerze je 4,4 Katholiken. Bei der Jubiläumsfeier wurde auch jener Frauen gedacht, die die Aktion über Jahre mitgetragen haben – manche engagieren sich seit dem Beginn vor 50 Jahren dafür.

Die frühere kfb-Vorsitzende Helene Renner dachte an ein konkretes Projekt zurück, das vielen Frauen das Überleben gesichert hat: Während des Bürgerkriegs in Nigeria erhielten Frauen über die Missionskerzen-Aktion der Frauenbewegung Nähmaschinen, mit denen sie Geld verdienten.

Viele erinnern sich daran, dass die Kerze zu Weihnachten einen fixen Platz im Haushalt hatte, etwa bei der Krippe.

15 Projekte werden heuer in der Höhe von 54.613,91 Euro unterstützt: Frauenhäuser in St. Pölten und Amstetten; Armutsbekämpfung in Pakistan; die Zwettler Initiative „Wir wollen helfen“ zugunsten von Schülerprojekten der Ordensfrau Sr. Karina Beneder in Peru; Aktion Medeor – Medikamente für Zimbabwe; ein Projekt gegen Genitalverstümmelung in Burkino Faso. In der Katholischen Frauenbewegung wird betont: „Bilde eine Frau aus und du hilfst einer ganzen Familie.“

Konkrete Probleme

Bei einer Talkrunde mit Projektpartnerinnen wurden mehrere niederösterreichische Einrichtungen vorgestellt. U. a. thematisierten die Vertreterinnen Probleme wie Gewalt gegen Frauen. Die Frauenhäuser appellieren an Betroffene, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch versteckte Obdachlosigkeit stelle Frauen vor große Herausforderungen, diese seien oft verbunden mit psychischen und Suchtproblemen.

Neben der finanziellen Hilfe tue es Frauen in solchen Einrichtungen gut, wenn die Katholische Frauenbewegung anlässlich der Aktion zu Besuch kommt. Die kfb bringe damit Zuversicht und stärkende Begegnungen. W. Zarl

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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