Weitersfelder Juden nach Schaffa vertrieben
350 Jahre Judenvertreibung: Synagoge nachgebaut

Günter Billing mit einem Nachbau der Synagoge von Schaffa. | Foto: zVg
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Der 26. Juli 1670 war für die jüdische Gemeinde von Weitersfeld im Bezirk Horn von historischer Bedeutung, erinnert der Prämonstratenser P. Andreas Brandtner. Sie mussten, so wie die Wiener Juden, das Land verlassen. Die Herrschaft von Frain hat die Weitersfelder Juden aufgenommen und im 20 Kilometer entfernten Schaffa in Mähren angesiedelt.

„In Schaffa kam es zu einer regelrechten Blüte des Ortes und es entstand eine Juden- und Christengemeinde, die Mitte des 19. Jahrhunderts 1.600 bis 1.700 Einwohner zählte“, berichtet P. Brandtner weiter. Aufgrund der hochwertigen Produkte und des Stoffhandels wurde Schaffa eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden Südmährens.

Die Abwanderung der jüdischen Bevölkerung im 19. und 20. Jahrhundert führte dazu, dass die jüdische Gemeinde 1938 nur mehr 68 Einwohner zählte. Von diesen konnte nach der Okkupation durch NS-Deutschland die Hälfte flüchten, die andere Hälfte ist in KZs umgekommen. Der jüdische Friedhof mit über tausend Grabsteinen zeugt von dieser Vergangenheit. Es gibt bereits etliche Veröffentlichungen über die Geschichte von Schaffa und deren Judengemeinde.

„Aus Anlass der 350 Jahre Vertreibung aus Schaffa haben wir die Synagoge im Modellbau von Günter Billing aus Oberhöflein anfertigen lassen“, verweist P. Brandtner auf die gute Ini­tiative. Zu besichtigen ist das Modell im „Sola-Haus“, das sich am Hauptplatz von Schaffa befindet.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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