Diözese St.Pölten
"Singt mit Freud in Jesu Nam’"
Am 21. Jänner jährt sich der Geburtstag des legendären Musikers und Stadtpfarrers von Waidhofen an der Ybbs, Josef Gabler, zum 200. Mal. Ihm verdankt die Diözese St. Pölten die erste umfangreiche Sammlung geistlicher Volkslieder in Niederösterreich.
Josef Gabler, geboren am 21. Jänner 1824 in der Waldviertler Pfarre Altpölla, legte eine klassische kirchliche Karriere seiner Zeit hin: Nach dem Besuch des Gymnasiums in Krems trat er in das St. Pöltner Priesterseminar ein, empfing 1849 die heiligen Weihen und avancierte nach Kaplansstationen in Altpölla und Waidhofen an der Thaya zum Bischöflichen Sekretär.
Nach einigen Jahren als Pfarrer in Neuhofen an der Ybbs wurde er 1886 als Stadtpfarrer und Dechant in Waidhofen an der Ybbs installiert.
Schon früh verband er seine pastorale Tätigkeit mit seinem Interesse am geistlichen Volksliedgut seiner Heimat. In den vierzig Jahren seines Wirkens als Volksliedforscher konnte er insgesamt über 1200 Liedtexten und etwa 400 Melodien publizieren. Die von ihm zusammengetragenen Lieder wurden vielfach bereits lange Zeit vor allem als Wallfahrts- und Bittgangslieder mündlich tradiert. Ein heute noch weit verbreitetes Kirchenlied, das aus der Gabler‘schen Sammlung stammt, ist „Kommt, ihr Christen, all zusamm’“ (Nr. 933 im Österreichteil des „Gotteslob“).
Die Sammlung der geistlichen Volkslieder sah Gabler außerdem als pastoralen Auftrag: Ganz im Sinne des Cäcilianismus, einer kirchenmusikalischen Strömung des 19. Jahrhunderts, verstand er den kirchlichen Volksgesang auch als Mittel der Katechese. Er verstarb am 13. September 1902 in Waidhofen.
Im Jubiläumsjahr wird durch mehrere Veranstaltungen des Wirkens Gablers gedacht:
Den Startschuss bildet eine Festmesse im St. Pöltner Dom am 21. Jänner, in welchem Musiker des Konservatoriums für Kirchenmusik Liedsätze von Josef Gabler zum Besten bringen werden.
Von 6. bis 7. April findet außerdem in Spitz an der Donau ein von der Volkskultur Niederösterreich veranstaltetes Symposium statt. Am ersten Tag werden Leben und Werk Gablers in den Blick genommen, den Abschluss bildet eine Festmesse mit Liedern aus der Feder Gablers am zweiten Tag (Sonntag).
Autor:Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt |
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