Familie
So gelingt ein stressfreier Schulbeginn

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Der Schulbeginn bedeutet für Familien jedes Jahr wieder eine große Umstellung. Die Dipl. Sozialbetreuerin Christina Lagler von der Caritas-Familienhilfe gibt Tipps, wie der Schulstart stressfrei und entspannt gelingt.

Sich gut vorbereiten

„Eltern sollten sich keinen Druck machen, denn ihr Stress überträgt sich auf die Kinder“, rät Christina Lagler, die seit fünf Jahren als Familienhelferin arbeitet. Am Schulbeginn müsse nicht alles sofort da und perfekt sein. Gut wäre es, die benötigten Schulsachen und die Kleidung parat zu haben. Viele Dinge müsse man ja nicht neu kaufen, sondern könne sie wiederverwenden, so Lagler. Beim Aufräumen des Schreibtischs sollten Eltern ihren Kindern helfen und so eine klar strukturierte Arbeitsumgebung schaffen.
Damit alle künftigen Termine der Kinder und Eltern eingetragen werden können, braucht es Terminkalender; Schularbeiten und Tests werden am besten auf einem für alle sichtbaren Wandkalender notiert, lautet ein weiterer Rat der jungen Sozialbetreuerin. Ein neuer Schulweg sollte geplant und eingeübt werden – am besten unter Verzicht auf das Auto. Dabei kann der Erwachsene auf Besonderheiten am Weg aufmerksam machen: Gibt es vielleicht einen besonderen Baum oder ein interessantes Haus zu entdecken?

Was erwartest du?

Für Christina Lagler sind das Miteinander-Reden und das aktive Zuhören in der Familie besonders wichtig. Eltern können ihr Kind beispielsweise fragen: Was erwartest du? Warum bist du aufgeregt? Wie war die Schule? Es gehe darum, sich die Zeit zu nehmen, wirklich aufmerksam zuhören – und nicht nur nebenbei oder mit dem Blick auf das Handy.

Der Morgen beginnt am Abend davor

Gemeinsam mit dem Kind richtet man schon am Vorabend Kleidung und Schuhe für den nächsten Tag her, damit es morgens keine Diskussionen oder hektisches Suchen gibt. Die Schultasche wird gepackt, der Tisch für das Frühstück gedeckt. Manche Lebensmittel wie z. B. Weintrauben können schon jetzt in die Jausenbox gelegt werden.

Den neuen Rhythmus einüben
Für die Kinder bedeutet der Schulbeginn eine große Umstellung, weiß Christina Lagler. Den neuen Rhythmus gelte es schon ein paar Tage davor einzuüben: rechtzeitig schlafen gehen, den Medienkonsum verringern (besonders am Vorabend), rechtzeitig aufstehen. In der Früh soll genug Zeit sein für Frühstück, Bad, Anziehen und Jause-Herrichten.

Aufgeregte Kinder beruhigen
Es ist normal, dass Kinder vor dem Schulbeginn aufgeregt sind, vor allem wenn sie mit der Schule beginnen oder die Schule wechseln. Der Kontakt zur Lehrerin oder zu den Schulkameraden kann helfen, ebenso ein Besuch der neuen Schule und das Einüben des Schulwegs. Wichtig ist auch, positiv über die Schule und das Lernen zu reden.

Was den Alltag einfacher macht

Die Tage und Wochen rund um den Schulbeginn sind eine gute Zeit, als Eltern über den Familienalltag zu sprechen: Was klappt gut bei uns? Wo lief es bisher nicht so gut? Wie können wir es uns leichter machen? Passt der Umgang mit Süßigkeiten, der Medienkonsum? Wie lässt sich Bewegung in den Alltag einbauen? „Ich gehe gerne mit den mir anvertrauten Kindern in die Natur“, erzählt Christina Lagler. Wenn ein Partner Kritik äußert, sollte man das nicht persönlich nehmen, sondern als Chance begreifen, denn solche Gespräche bewirken, dass die Eltern sich einig sind und an einem Strang ziehen.
Die Eltern können auch mit ihrem Kind gemeinsam überlegen, z. B. wann die Haus­übung gemacht werden soll: gleich nach dem Mittagessen oder erst nach einer Pause? Es geht darum, einen für alle Familienmitglieder passenden Lebensrhythmus zu finden.

Der erste Schultag – ein Erlebnis
Gut für das Kind ist, wenn sich am ersten Schultag mindestens ein Elternteil Urlaub nehmen kann, ist die Familienhelferin überzeugt. Mit Kleinigkeiten lasse sich dieser Tag zu einem schönen Erlebnis machen, der die Ferien ab­schließt und den Schulalltag einleitet: das Lieblingsessen des Kindes kochen, ein Eis essen gehen oder einen Freund treffen. „Man braucht nichts zu kaufen, um diesen Tag besonders zu machen“, meint Christina Lagler.
ph

Autor:

Patricia Harant-Schagerl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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