Die Rose
Königin der Blumen

Rosengarten | Foto: K.-U. Häßler – stock.adobe.com

Sie tragen so klangvolle Namen wie Acapella, Blanche Moreau oder Troubadur. Manche Rosen verströmen zudem einen betören-den Duft, andere faszinieren durch ihre Farben und Blütenformen. Kein Wunder also, dass allein rund 60.000 Sorten zu den Garten- und Schnittrosen zählen, die alle namentlich unterschieden werden wollen. Und jedes Jahr kommen weitere hinzu.

Die Rosenliebe der Menschen reicht weit zurück. Vor rund 5.000 Jahren wurden in China erste Rosengärten angelegt. Die Sumerer haben nachweislich Rosen gezüchtet; auf einer 4.000 Jahre alten sumerischen Tontafel befindet sich die wohl älteste Rosendarstellung der Welt. Auch in Persien wurden früh Anlagen mit stark duftenden Rosen bepflanzt. Später, in der Antike, erreichten die ersten Gartenrosen über Griechenland auch Europa. Im Römischen Reich galten sie als Luxusgut. Die Menschen nutzten sie schon damals zur Herstellung von Parfüms und Heilmitteln.

In der Aromatherapie wird die Blume aufgrund ihrer beruhigenden wie stimmungsaufhellenden Wirkung als Heilpflanze eingesetzt. Im 12. Jahrhundert lobte auch Hildegard von Bingen deren positiven Effekte auf Gemüt und Körper.

Die europäische Rosenzucht begann, als rund 500 Jahre später Seefahrer die Pflanze aus chinesischen Gärten mitbrachten. Durch die Kreuzung europäischer und asiatischer Rosen kam es zu der großen Vielfalt alter und neuer Sorten.

Einer der Gründe, warum die Rose die Fantasie anregt, mag an ihrer Ambivalenz liegen. Denn: keine Rose ohne Dornen. „Ärgere Dich nicht darüber, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern freue Dich darüber, dass der Dornenstrauch Rosen trägt“, besagt ein arabisches Sprichwort.

Bezeichnend mag auch das Rosenwunder sein, das der heiligen Elisabeth von Thü̈ringen nachgesagt wird. Der Legende nach soll sie Brot für Bedü̈rftige in einem Korb versteckt haben. Als sie kontrolliert wurde, hatte sich der Inhalt in duftende Rosen verwandelt. Rainer Maria Rilke wird Jahrhunderte später schreiben: „Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist als ein Stück Brot.“ Angelika Prauß/KNA/red.

Autor:

Kirche bunt Redaktion aus Niederösterreich | Kirche bunt

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