Einer, der Gott gefällt
PSALM
Bringt dar dem HERRN, ihr Himmlischen, bringt dar dem HERRN Ehre und Macht! Bringt dar dem HERRN die Ehre seines Namens, werft euch nieder vor dem HERRN in heiliger Majestät!
Die Stimme des HERRN über den Wassern: der HERR über gewaltigen Wassern. Die Stimme des HERRN voller Kraft, die Stimme des HERRN voll Majestät.
Der Gott der Ehre hat gedonnert. In seinem Palast ruft alles: Ehre! Der HERR thronte über der Flut, der HERR thronte als König in Ewigkeit.
Aus Psalm 29
(Wird die alternative erste Lesung gewählt, kommt der Antwortpsalm aus Psalm 104.)
1. LESUNG Jesaja 42,5a.1–4.6–7
Siehe, das ist mein Knecht, an ihm finde ich Gefallen.
So spricht Gott, der HERR:
Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Nationen das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf seine Weisung warten die Inseln.
Ich, der HERR, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich schaffe und mache dich zum Bund mit dem Volk, zum Licht der Nationen, um blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und die im Dunkel sitzen, aus der Haft.
Alternativer Text für die erste Lesung: Jes 40,1–5.9–11
2. LESUNG Apostelgeschichte 10,34–38
Denn Gott war mit ihm.
In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte:
Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus: Dieser ist der Herr aller. Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.
Alternativer Text für die zweite Lesung: Tit 2,11 –14; 3,4 –7
EVANGELIUM Lukas 3,15–16.21–22
Während Jesus betete, öffnete sich der Himmel.
In jener Zeit war das Volk voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei.
Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
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WORT ZUR ERSTEN LESUNG
Muss man Gott gefallen? Liebt Gott mich nicht einfach bedingungslo s, so wie ich bin? Diese Fragen fallen mir als Erstes ein, wenn ich auf den Lesungstext aus dem Buch Jesaja blicke.
Der Gottesknecht, wie er hier beschrieben wird, ist einer, der Recht und Gerechtigkeit bringt, aber nicht in donnernder „Denen-werde-ich-es-zeigen-Mentalität“, sondern auf ruhige und besonnene Art und Weise. Im Lesungstext wird dieser Diener als jemand dargestellt, der „nicht schreien“ und „nicht rufen“ wird, der „kein geknicktes Rohr zerbricht und einen glimmenden Docht nicht auslöscht“.
Statt Gewalt und Zwang wird er in sanfter Stärke tätig, er bringt Frieden und Heilung für die Zerbrochenen und Hoffnung für die Hoffnungslosen. Diese Bilder verdeutlichen, dass Gott jemanden sucht, der die Schwachen und Zarten behutsam behandelt und nicht mit Härte reagiert, sondern mit Mitgefühl und Weisheit zu ihnen steht. Ein solcher Diener ist jemand, der in Gottes Augen „gefällt“, weil er Gottes Herz widerspiegelt – voller Barmherzigkeit und Geduld.
Um zu meinen Eingangsfragen zurückzukehren: Ich glaube fest daran, dass ich von Gott gewollt und geliebt bin und ich mir seine Liebe nicht verdienen muss. Aber die vorgestellten Bilder können Ansporn für mich sein, wie Gottes Geist und Kraft in der Welt durch mich wirken können. Indem ich mich immer wieder für die Liebe entscheide und gegen die „Hau-drauf-Mentalität“, die in unserer Welt oft zu finden ist.
In diesem Sinne ist es für mich ein Ansporn, durch mein Handeln nicht Gottes Liebe zu verdienen, sondern seine Liebe durch mein Handeln weiterzugeben.
Stefanie Hinterleitner ist Pastoralassistentin in der Linzer Dompfarre und in der Martinskirche Linz.
Autor:martinus Redaktion aus Burgenland | martinus |
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