Sicht- und unsichtbare Masken

Ingeborg Schödl, Publizistin. | Foto: Kathbild.at / Franz Josef Rupprecht
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„Der Mai ist gekommen“, so beginnt das Frühlingsgedicht von Emanuel Geibel aus 1841. Und weiter heißt es „da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus...“ Nun wir schreiben Mai 2020, haben zwar keine Lust an diesen herrlichen Frühsommertagen zu Hause zu bleiben, aber wir müssen. Die Parole „Abstand halten“, akzeptieren die meisten Menschen auch. Gegen die Maskenpflicht in Geschäften und Verkehrsmitteln haben dagegen manche Bedenken. Sie möchten das Gesicht des Nächsten sehen, dessen Gefühle erkennen, ihm von Angesicht von Angesicht begegnen. Nun, ich meine, dass auch ohne Maske im Supermarkt oder in den Öffis kaum jemand seine Mitmenschen aus dieser Sicht bisher betrachtet hat. Wer Schlange steht an der Kasse oder sich in den Bus noch hineinzwängen muss, dem ist dies kaum möglich. Meistens muss man froh sein von einem Handy-Fan wahrgenommen statt überrannt worden zu sein.

Ich denke, wir haben trotz derzeitiger Maskenpflicht immer noch genug andere Möglichkeiten, die Gefühle unserer Nächsten zu erkennen. Was sicher nicht immer leicht ist, denn viele Menschen tragen eine Maske, die oft nicht sofort sichtbar ist.

Autor:

Redaktion martinus aus Burgenland | martinus

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