Heilsquelle
Nahe meiner Wohnung steht ein fast zweihundert Jahre alter Brunnen, den als Standbild die heilige Margareta von Antiochia mit dem Drachen schmückt; über den beiden Wasserauslässen liest man in den grauen Stein geschnitten das Wort Salus (Heil), welches sowohl das Versprechen der Quelle sowie die Hoffnung der davon Trinkenden ausdrückt.
Zu Beginn der Corona-Krise hat eine Frau dort mehrere Kerzen aufstellt und selbstverfasste Gebete dazwischen gesteckt, und ich befürchtete, dass dieses kleine Zeichen echter Volksfrömmigkeit bald zerstört und verschwunden sein wird. Aber: Ich habe falsch gedacht – Gott sei Dank! Denn seit Wochen brennen die Kerzen am unteren Sockel des Brunnens und werden von den Vorbeikommenden einmal dankbar, einmal erstaunt, einmal betroffen betrachtet, aber niemals hat sich jemand darüber beschwert oder gar den Versuch unternommen, sie zu entfernen. Für mich ist das ein Wunder, und vielleicht ist es genau das, worauf Menschen, sogar in einer säkularisierten Gesellschaft am Rande der Verzweiflung hoffen: ein Wunder, das Gott, der unser aller Heil ist, bewirken kann.
Autor:Redaktion martinus aus Burgenland | martinus |
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