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Pflegekräfte aus Indien
Der indische Partnerbischof Jose Pulickal (Diözese Kanjirapally) besuchte das Burgenland. Im Gepäck hatte er wertvolle Gaben: Bis zu 50 Pfleger und Krankenschwestern aus seiner Heimat sollen künftig im Burgenland die Pflegemisere lindern.
Auf dem Programm standen unter anderem ein Vortrag und ein Gedankenaustausch mit in der Seelsorge Tätigen und Interessierten in Eisenstadt
Ebenfalls in Eisenstadt wurde am Mittwoch, 13. März, ein Pflege-Abkommen zwischen den Diözesen Eisenstadt, Kanjirapally (Kerala, Süd-Indien) und dem Land Burgenland unterzeichnet. Damit sollen ausgebildete Pflegekräfte aus Indien im Burgenland eingesetzt werden, um kranke und pflegebedürftige Menschen zu betreuen. Zwischen der Diözese Eisenstadt und der südindischen Diözese Kanjirapally besteht seit über 40 Jahren eine Partnerschaft. Im Februar waren der Eisenstädter Bischof Ägidius J. Zsifkovics und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) nach Indien gereist, um Arbeitskräfte für Pflege- und Krankendienste im Burgenland zu gewinnen. Das Abkommen wurde nun vom Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics, dem Bischof der Diözese Kanjirapally, Jose Pulickal, und Landesrat Leonhard Schneemann unterzeichnet.
Die Partnerschaft bestehe „in gegenseitigem Geben und Nehmen, Priester aus dieser Diözese sind in verschiedenen burgenländischen Pfarren im Einsatz“, betonte Bischof Zsifkovics bei der Unterzeichnung. Die Partnerdiözese in Indien betreibe eine eigene Ausbildungsstätte für Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger, die auch durch Spenden der burgenländischen Bevölkerung mitfinanziert werden konnte. Nun sollen ausgebildete Pflegekräfte aus Indien im Burgenland eingesetzt werden. – „Ein Projekt, das hoffentlich eine gute Zukunft schreibt“, so Zsifkovics.
Das Abkommen sieht vor, dass bis zu 50 voll ausgebildete indische Pflegekräfte pro Jahr ins Burgenland geholt werden sollen, betonte SPÖ-Landesrat Schneemann bei der Unterzeichnung im Eisenstädter Landhaus. „Diese Pflegekräfte bringen nicht nur ihre fundierten Fachkenntnisse mit, sondern auch ihre kulturellen Perspektiven, die unser Pflegesystem bereichern werden“, zeigte sich der Politiker überzeugt.
Die demografische Entwicklung und der daraus resultierende Pflegebedarf stelle in ganz Österreich eine enorme Herausforderung dar, so Schneemann. Laut Prognosen sei bis zum Jahr 2030 alleine im Burgenland mit einem zusätzlichen Bedarf von rund 1.750 Pflegekräften zu rechnen. „Unsere bisherigen Anstrengungen im Bereich der Ausbildung, so wichtig sie auch sind, werden alleine nicht ausreichen, um diesem Bedarf zu begegnen.“ Daher sei es wichtig, neue Lösungsansätze zu finden. Das Abkommen nannte Schneemann einen „Wendepunkt in der Geschichte der Pflege im Burgenland“.
FRUCHTBRINGENDE KOOPERATION
„Ich freue mich darauf, dass eine tief fundierte Partnerschaft, die 43 Jahre lang gewachsen ist, zu einer neuen Ebene kommt“, freute sich der Bischof der Diözese Kanjirapally, Jose Pulickal. Er hält sich derzeit zu einem Besuch im Burgenland auf. „Wir können versichern, dass wir gut ausgebildete Krankenpflegekräfte senden, die ihre Arbeit als Berufung sehen und sie mit vollem Herzen ausüben werden. Ich bin mir sicher, dass die Krankenpflegekräfte, die aus Kerala hierherkommen, gut aufgenommen und integriert werden. Sie werden mit Sicherheit für das Burgenland eine große Bereicherung sein. Ich freue mich auf eine gute Partnerschaft, die immer weiter wächst und für beide Seiten immer neue Früchte bringt“, so Bischof Pulickal.
DEUTSCHE SPRACHKENNTNISSE
Ein zentrales Element der Zusammenarbeit ist die Förderung der deutschen Sprachkenntnisse schon im Vorhinein. Man sei sich der Herausforderungen bewusst, die mit der Integration in ein neues Land und ein neues Gesundheitssystem verbunden sind, hieß es bei der Unterzeichnung. Deshalb lege man großen Wert auf eine umfassende sprachliche, fachliche und kulturelle Vorbereitung, sodass die neuen Pflegekräfte aus Indien sofort mit der Arbeit in der Pflege beginnen können.
KAP / RED
Autor:martinus Redaktion aus Burgenland | martinus |
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