Mit Maria Glauben wagen

Foto: Franz Gollubits

Bischof Ägidius feierte in Gaas-Maria Weinberg den Großen Frauentag.

Am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel sprach Bischof Ägidius J. Zsifkovics in Maria Weinberg über den Mut, sich auf das Wagnis des Glaubens einzulassen. Unter dem Motto „Wer wagt, gewinnt“ forderte der Bischof die Gläubigen dazu auf, im Vertrauen auf Gott neue Wege zu beschreiten.

Zsifkovics stellte seiner Predigt ein Zitat des griechischen Dichters Simonides von Keos voran: „Wer wagt, gewinnt.“ Dieses Sprichwort, so der Bischof, finde seine Bestätigung im Leben Marias, die immer wieder den Mut bewiesen habe, sich auf Gottes Verheißungen einzulassen. Besonders hob er fünf Momente aus dem Leben Marias hervor: ihr „Ja“ zur Botschaft des Engels, die Flucht nach Ägypten, das Hochzeitswunder von Kana, das Ausharren unter dem Kreuz und die Unterstützung der Apostel nach Jesu Auferstehung. In all diesen Situationen habe Maria das Wagnis mit Gott eingegangen und letztlich gewonnen.

Doch wie steht es mit dem Mut zum Wagnis in der heutigen Gesellschaft? Hier äußerte der Bischof seine Sorge über die zunehmende Angst vor dem Unbekannten und die Tendenz, auf Sicheres zurückzugreifen. Er verglich diese Haltung mit einer Frau, die sich beklagte, nie im Lotto zu gewinnen, obwohl sie nie einen Lottoschein gekauft hatte. Ohne Einsatz, so betonte er, könne es keinen Gewinn geben – weder im weltlichen noch im geistlichen Leben.

Ein zentrales Thema der Predigt war auch die Unterscheidung von Gut und Böse, die laut Zsifkovics in der heutigen Zeit zunehmend verschwimme. „Was früher als gut galt, erscheint heute falsch, und was früher böse war, wird als richtig hingestellt“, sagte der Bischof. Diese Entwicklung sei besonders gefährlich, wenn sie im Namen von Freiheit, Fortschritt und Gleichstellung vorangetrieben werde. Familien und christliche Gemeinschaften müssten Orte bleiben, an denen die Unterscheidung von Gut und Böse gelehrt und gelebt werde, um Orientierung in einer verwirrenden Welt zu bieten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Predigt war das Bekenntnis zu Jesus Christus. Maria, so Zsifkovics, sei nach Jesus die Erste gewesen, die in den Himmel aufgenommen wurde, und damit ein Vorbild für alle Gläubigen. In einer Welt, die oft von Verwirrung und Unsicherheit geprägt sei, gebe das Bekenntnis zu Christus den Menschen Halt und Hoffnung auf ein höheres Ziel.

Abschließend betonte der Bischof die Bedeutung der Haltungen und Werte, die im Magnifikat, dem Lobgesang Marias, ausgedrückt werden. Besonders hob er die Ehrfurcht vor Gott und die Fürsorge für die Armen hervor. In einer Zeit, die von Konkurrenzdenken und Spaltung geprägt sei, sei es die Aufgabe der Christen, diese Werte im Alltag zu leben und das Evangelium durch ihre Taten sichtbar zu machen. Bischof Zsifkovics schloss seine Predigt mit einem eindringlichen Appell: „Mutter von Weinberg, hilf uns zu wagen, damit auch wir gewinnen.“
FJR

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ