Israel: Gerechte Lösung gesucht

Kaputte Autos, tote Menschen, Zerstörung auf beiden Seiten. Links nach dem Überfall der Hamas auf ein Musikfestival mit hunderten Toten, rechts im Bild nach einem israelischen Vergeltungsschlalg. | Foto: Screenshot/APA/AFP und Mahmud Hams/AFP
  • Kaputte Autos, tote Menschen, Zerstörung auf beiden Seiten. Links nach dem Überfall der Hamas auf ein Musikfestival mit hunderten Toten, rechts im Bild nach einem israelischen Vergeltungsschlalg.
  • Foto: Screenshot/APA/AFP und Mahmud Hams/AFP
  • hochgeladen von martinus Redaktion

Entsetzen und Fassungslosigkeit lösen die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel weltweit aus, auch in der Kirche.

Papst Franziskus hat die Gewalteskalation im Nahen Osten verurteilt. Krieg und Terrorismus schafften keine Lösungen. „Jeder Krieg ist eine Niederlage“, sagte Franziskus. Zunächst müsse dieser Konflikt begrenzt werden, darauf wies auch der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin angesichts der brutalen Überfälle der Hamas in Israel hin. Danach müsse man „einen Weg finden, dieses uralte Problem, dieses tragische Problem der Beziehungen zwischen Palästinensern und Israelis, auf der Grundlage der Gerechtigkeit zu lösen. Nur dies kann einen stabilen Frieden und ein friedliches und fruchtbares Zusammenleben zwischen den beiden Völkern gewährleisten“, betonte Parolin. Ähnlich formulierten es verschiedene Kirchenrepräsentanten in Jerusalem. Es fehle im Heiligen Land an Gerechtigkeit und der Achtung der Menschenrechte. Daher rufen sie auf, für ein Ende der Gewalt und die Schaffung eines gerechten und dauerhaften Friedens zu arbeiten.

KRIEGSZUSTAND
Das Sicherheitskabinett der israelischen Regierung hat den Kriegszustand und die Einleitung militärischer Maßnahmen gebilligt. Die Gewalteskalation folgt auf eine seit Wochen angespannte Sicherheitslage an der Grenze zum Gazastreifen sowie im von Israel besetzten Westjordanland. Medienberichten zufolge waren schon vor Beginn der aktuellen Raketenangriffe rund 27 israelische Zivilpersonen sowie drei Soldaten bei palästinensischen Angriffen seit Jahresbeginn getötet worden. Währenddessen wurden rund 194 Palästinenser:innen von der israelischen Armee getötet.

NIE DAGEWESENE BRUTALITÄT
„Noch nie in der Geschichte des Landes hat es eine solche Eskalation gegeben“, ist die Einschätzung des Rektors des Österreichischen Pilger-Hospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar. Wenn die Regierung Netanyahu nun einen „gnadenlosen Kampf“ ankündige, um die Terrororganisation Hamas handlungsunfähig zu machen, ist laut Bugnyar unabsehbar, „was das im Detail bedeutet“. Zu kurz greife es zu meinen, die Israelis seien aufgrund ihrer Blockade des Gazastreifens selber schuld an den jüngsten Attacken. Israel habe sich bereits 2005 aktiv aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen, erinnerte der Hospiz-Rektor. Seit 2006 regiere hier die Hamas alleine. Anders als im Westjordanland gebe es hier weder jüdische Siedlungen noch israelische Checkpoints. Was sich hier ankündige, sei ein Krieg an mehreren Fronten.

SOLIDARISCHES BETEN
Zum Gebet für Frieden im Heiligen Land haben österreichische Kirchen unterdessen aufgerufen. Kardinal Christoph Schönborn und der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka äußerten sich betroffen über den Angriff der Hamas auf Israel und die Eskalation der Gewalt im Heiligen Land. Als „abscheulichen, barbarischen Akt des Terrors, der nicht nur den Staat Israel trifft, sondern jüdisches Leben auf der ganzen Welt“, hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner die Angriffe der Hamas in Israel verurteilt. Auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer versicherte die Menschen in Israel seiner Solidarität ob der terroristischen Angriffe der Hamas. Das Existenzrecht Israels und das Recht Israels auf Sicherheit dürfe in keiner Form infrage gestellt werden, hielt der Bischof fest: „Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung.“ Gleichwohl bete er dafür, „dass trotz allem Wege gefunden werden, die zu einem dauerhaften Frieden führen“.

Ebenso nachdrücklich spricht sich die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) für ein Ende der Gewalt im Nahen Osten aus. Die IGGÖ verurteilt Gewaltexzesse und Menschenrechtsverletzungen und ruft dazu auf, jede Form der Gewaltverherrlichung, die auf den Straßen Österreichs zu beobachten ist, zu unterlassen.

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ